AboAbonnieren

Schüler von Lkw überrolltUntersuchung nach Henrys Tod: Radweg in Pulheim zu schmal

Lesezeit 2 Minuten
Auf dem Foto ist ein sogenanntes Geisterrad zu sehen.

Ein so genanntes Geisterrad erinnert in Pulheim an Henry, der von einem Lokw überrollt worden war.

Rund um den Paul-Decker-Platz in Pulheim bestehen zahlreiche Mängel, die für Radfahrende zur Gefahr werden können.

Fast ein Jahr nach dem tragischen Unfalltod des zehnjährigen Henry in Pulheim ergreifen der Rhein-Erft-Kreis und die Stadt Pulheim Maßnahmen, um den Paul-Decker-Platz für Fahrradfahrer sicherer zu machen. Der Kreis will externe Sachverständige beauftragen, ein Konzept zu entwickeln. 60.000 Euro lässt er sich das kosten.

Eine erste Untersuchung zur Verkehrssicherheit durch ein Aachener Büro hatte gravierende Mängel im Bereich des Paul-Decker-Platzes aufgedeckt. So entspreche die Breite der Radwege dort nicht den „heute geltenden technischen Mindeststandards“ sowie den aktuellen Vorschriften der Straßenverkehrsordnung. Zudem sei es für Radfahrende schwer zu erkennen, wie die Radwege verlaufen, auch weil diese nur unzureichend gekennzeichnet seien.

Mehr als 10.000 Unterschriften für sichere Schulwege in Pulheim

Dadurch komme es vor allem an der Escher Straße regelmäßig zu gefährlichen Begegnungen zwischen Fahrradfahrenden und Fußgängern: zum einen, weil Radfahrer auf Bereichen fahren, die Fußgängern vorbehalten sind; zum anderen, weil Fußgänger auf den Radweg treten müssen, um die Drucktasten an der Ampel zu erreichen, mit denen sie Grün anfordern können.

Ein Lkw-Fahrer hatte den zehnjährigen Jungen, der das Geschwister-Scholl-Gymnasium besuchte, im September 2023 am Paul-Decker-Platz überrollt. Der Schüler wurde schwer verletzt, starb aber wenige Stunden später im Krankenhaus. Heute erinnert ein weißes sogenanntes Geisterrad an den schrecklichen Unfall.

Im Nachgang hatten sich 750 Kinder und Jugendliche aus fünf Pulheimer Schulen, aber auch viele Lehrer und Eltern zum Abschluss einer Gedenkfahrt für Henry dort versammelt. Das Kidicall Mass Aktionsbündnis nahm hat als Reaktion auf Henrys Unfalltod ein generelles Fahrverbot für Lastwagen auf Schulwegen, ein Schulwegenetz und temporär autofreie Schulstraßen gefordert. Dies kam auch in einer Petition „Sichere Schulwege für Pulheim“ zum Ausdruck, der sich 10.375 Unterstützer angeschlossen hatten.