Vor 33 Jahren eröffnetKnauber-Filiale schließt – Bauhaus zieht ein
- 1987 eröffnete die Filiale des Freizeitmarktes Knauber in Pulheim. Nach dem 30. Juli wir sie geschlossen.
- In den Standort zieht Bauhaus, ebenfalls ein Familienunternehmen.
- Gerade das war Geschäftsführerin Dr. Ines Kanuber-Daubenbüchel wichtig. Denn so konnte sichergestellt werden, dass alle Mitarbeiter in Pulheim übernommen werden.
Pulheim – Die Knauber-Filiale in Pulheim schließt. Zum 1. Juli gibt die in Bonn ansässige Unternehmensgruppe den Standort vor den Toren Kölns sowie die drei Freizeitmärkte in Ahrweiler, Bergisch Gladbach und Bonn an das Familienunternehmen Bauhaus ab. Bis zum 30. Juni sei die Filiale wie gewohnt geöffnet, dann werde sie umgebaut und wohl ab September unter dem Dach der Firma Bauhaus weitergeführt, so Alexander Köln, Sprecher der Knauber-Unternehmensgruppe.
Die Entscheidung tue weh, sagt Dr. Ines Knauber-Daubenbüchel, geschäftsführende Gesellschafterin, im Gespräch mit dieser Zeitung. „Mir blutet das Herz. Ich sehe mich noch als kleines Mädchen bei der Einweihung unseres ersten Hobbymarktes in Bonn neben meinem Vater als er das Band durchgeschnitten hat.“ Am 7. April sei das 52 Jahre her.
Einkaufswelt hat sich verändert
Aber die Einkaufswelt habe sich mit der Digitalisierung komplett verändert. „Wir haben als Mittelständler mit sechs Filialen leider nicht die Einkaufsmacht, um gegen die großen Wettbewerber dauerhaft bestehen zu können.“
Zu Pulheim habe sie eine unglaublich enge Verbindung. „Wir haben die Filiale 1987 eröffnet. Damals war ich noch gar nicht im Unternehmen.“ 3500 Quadratmeter Verkaufsfläche hatte das Haus an der Venloer Straße. „In den 90er-Jahren kamen neue Standorte dazu, die Freizeitmärkte haben sich großartig entwickelt.“ Das Familienunternehmen investierte in einen neuen, größeren Standort in Pulheim. Auf dem Gelände des alten Autokinos an der Siemensstraße 2 entstand ein neuer Freizeitmarkt mit 11 000 Quadratmetern Verkaufsfläche.
Pulheim war mehr als ein Standort
„Ich war immer gerne in Pulheim. Wir sind ein Familienunternehmen, wir suchen immer den persönlichen Kontakt“. Pulheim war für mich nie nur ein Standort“, sagt die Unternehmerin. Viele Jahre engagierte sich Ines Knauber-Daubenbüchel im Kuratorium Wienand Mausbach. Ihr ist es zu verdanken, dass das Bonner Stadtmuseum 2005 eine Ausstellung mit Werken des im Jahr 2000 verstorbenen Künstlers gezeigt hat.
Eine Spende hat die Stadt in die ersten 15 000 Ausweise für Leser der Stadtbücherei Pulheim investiert. Auch für den Erhalt der Synagoge Stommeln und die neue Chororgel in der Abteikirche St. Nikolaus hat sich das Haus finanziell stark gemacht. „Wir als Knauber sagen immer, wenn es brennt, fällt als erstes die Kultur unter den Tisch. Daher ist es mir eine Herzensangelegenheit, die Kultur zu fördern.“
Die Entscheidung, die Freizeitmärkte aufzugeben, habe sie sich nicht leicht gemacht. „Aber ich habe als Unternehmerin eine Verantwortung. Wir sind ein stabiles, sicheres Unternehmen.“ Es sei wichtig gewesen, jetzt eine Entscheidung für die Zukunft zu treffen. Die Tatsache, dass die ebenfalls in Familienbesitz befindlichen Bauhaus Gesellschaften rund 450 Mitarbeiter der Knauber-Filialen – alleine in Pulheim sind es 90 – weiterbeschäftigten, „hat für unsere Familie den Ausschlag für die Wahl dieses Unternehmens gegeben.
Denn natürlich wollten wir unseren überwiegend langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine gute Perspektive bieten.“ Knauber werde sich künftig auf den Handel und Dienstleistungen rund um Energie konzentrieren. Momentan bestehe der Energie-Bereich aus fünf Tochtergesellschaften. Das Produktportfolio reiche von Erdgas, Flüssiggas, Heizöl, Strom und Pellets über Schmierstoffe, Kraftstoffe und AdBlue bis hin zu umfassenden Wärmekonzepten für Gebäude.