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Polizei ermitteltBetrüger gaben sich am Telefon im Rhein-Erft-Kreis als Beamte aus

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt einen Polizeibeamten vor einem Einsatzwagen.

Die Beamten bitten Betroffene, sich auch dann zu melden, wenn diese den Betrug rechtzeitig erkannt und etwa das Telefon aufgelegt hätten. (Symbolbild)

Die Betrüger versuchten in Hürth, Wesseling und Frechen, an Geld oder Wertsachen zu gelangen. Es kam jedoch nicht zur Übergabe.

Am Dienstag (25. März) meldeten drei Geschädigte aus Hürth, Wesseling und Frechen betrügerische Anrufe, bei denen die Täter versucht haben sollen, mithilfe einer Lüge Geld oder Wertgegenstände zu erlangen. Die Betrüger beendeten die Gespräche einer Polizeimeldung zufolge aber selbst aus unbekannten Gründen, oder die potenziellen Opfer wurden misstrauisch und erkannten die Masche.

Laut ersten Informationen soll sich der erste Anrufer gegen 12 Uhr bei einem Mann in Hürth-Stotzheim gemeldet haben. Der Mann habe sich am Telefon als Kriminalbeamter ausgegeben. Er gab an, man habe zwei Männer festgenommen und bei ihnen Hinweise auf die Anschrift des Seniors gefunden. Nun sei es wichtig, festzustellen, ob der ältere Herr Wertgegenstände zu Hause habe. Der Hürther wurde misstrauisch und beendete das Gespräch.

Wesseling: Anrufer brachen Gespräch selbst ab

Ein weiterer Anruf ging laut Polizei in Wesseling-Keldenich ein. Dort meldete sich gegen 12.40 Uhr ein angeblicher Polizeibeamter. Der Dame gegenüber habe der Mann angegeben, ein Familienmitglied habe bei einem Verkehrsunfall einen Jungen schwer verletzt. Dieser sei in Folge des Unfalls verstorben. Um eine Inhaftierung des Familienangehörigen zu verhindern, sei eine Kaution in fünfstelliger Höhe zu zahlen. Die Anrufer brachen das Gespräch aus unbekannten Gründen ab und meldeten sich nicht mehr.

Gegen 13 Uhr riefen Unbekannte eine Frechenerin an. Nachdem zunächst eine weinende Dame am Telefon von einem Verkehrsunfall erzählte, habe ein Mann das Telefonat übernommen. Auch er habe von einem Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang berichtet und eine Kaution gefordert, damit die vermeintliche Tochter der Geschädigten von einer Haft verschont bleibe.

Frechen: Frau wurde erst nach Köln und dann auf die Alfred-Nobel-Straße gelotst

Diese Forderung wurde im Gesprächsverlauf von einem angeblichen Richter wiederholt. Die verunsicherte Geschädigte habe bei ihrer Bank einen hohen Geldbetrag abgehoben. Die Anrufer hätten sie zunächst gegen 14.15 Uhr nach Köln und später nach Frechen gelotst.

Während sie zunächst auf den Parkplatz eines Möbelhauses an der Europaallee geschickt wurde, sollte sie wenig später auf die Alfred-Nobel-Straße fahren. Dort sollte eine angebliche Mitarbeiterin erscheinen, um das Geld abzuholen. Die Geschädigte habe auf der Alfred-Nobel-Straße in Höhe der Maybachstraße gewartet. Währenddessen sei sie jedoch misstrauisch geworden und habe sich an die örtliche Polizei gewandt, wo ihr umgehend geholfen wurde.

Die Beamten des Kriminalkommissariats 12 haben die Ermittlungen aufgenommen und suchen im Falle des Anrufes in Frechen Zeugen, die verdächtige Beobachtungen auf dem Parkplatz an der Europaallee oder auf der Alfred-Nobel-Straße gemacht haben. Hinweise nehmen die Ermittler telefonisch unter 02271/810 oder per E-Mail entgegen.

Die Beamten erinnern die Bevölkerung daran, die Polizei unter der Notrufnummer 110 über derartige Vorfälle zu informieren. Das sei auch dann zu tun, wenn Bürger einen Betrugsversuch selbst unterbunden haben. Weitere Hinweise zum Thema geben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kriminalprävention unter 02233/524848.