Rhein-Erft-Kreis – Auch in Zeiten der Corona-Krise gibt es im Rhein-Erft-Kreis trotz Kontaktverbots und Abstandsregelung eine ganze Menge alleine oder zu zweit zu erleben. Denn bei aller Sorge um Familie, Arbeit und Gesundheit – manchmal tut es einfach auch gut, sich selber ein bisschen zu verwöhnen. Schlemmen, turnen, gucken – alles, was Spaß macht, freut auch die Seele.

Eselstritte für Arme, Beine und Po im Freien

Frei und glücklich fühlt sich die Wesselinger Fitnesstrainerin Antje Brand beim sogenannten „Eselstritt“. Immer wieder gelingt es ihr dabei, auch über sich selbst zu lachen. „Diese Übung ist gut für den Rücken, den Bauch, die Schultern und die Arme, Beine und Po“, erklärt sie. Natürlich freut sie sich, wenn auch die Passanten aus sicherem Abstand amüsiert über sie lachen. „Die Übung sieht ja auch wirklich sehr lustig aus“, sagt sie.

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Zehnmal hintereinander kommt man beim Eseltritt allerdings ganz schön ins Schwitzen. Dabei werden Stress abgebaut und Glückshormone ausgeschüttet. „Und es geht ganz einfach“, versichert Brand. Man müsse sich nur am Geländer, einer Parkbank oder auch auf dem Boden mit beiden Händen abstützen und dann gleichzeitig mit beiden Beinen hochspringen und dabei nach hinten treten. Das gehe zu Hause aber auch im Freien.

Wiese statt Meer

Pure Lebensfreude versprüht auch Michael Seeharsch (40) aus Hürth, wenn er gezogen von seinem Gleitschirm die Kraft des Windes nutzt und mit seinem Kite-Landboard über die Südwiese in Brühl saust. „Eigentlich wäre ich um diese Jahreszeit damit ja am Meer, doch hier auf meiner Hauswiese ist es auch immer wieder schön“, sagt er.

Die Südwiese biete ihm geradezu ideale Bedingungen. Diese Freude empfinden sogar einige Zuschauer, die auf ihrem Spazierweg aus der Ferne dem Spiel mit dem Wind zusehen. Schräg gegenüber wird derweil unter anderem auch der Rhabarber geerntet, der im neuen Hofladen von Christian Boley an der Otto-Wels-Straße zu haben ist.

Tulpen als Zeichen von Freiheit und Glück

Ganz anders verwöhnen sich in diesen Tagen Solale Basigy (36) und ihre Freundin Kara Ima (34). Aus einem ganz besonderen Grund sind sie nach Frechen zum Gut Clarenhof gekommen. „Wir pflücken uns hier einen großen Strauß Tulpen“, sagt Ima. Tulpen symbolisieren für sie weit mehr als den Frühling.

„Für mich sind sie auch ein Zeichen von Freiheit, Glück und Leichtigkeit“, ergänzt Basigy. Klar mache ihr aber auch die Tulpenernte selbst großen Spaß. Schade sei halt nur, dass die Tulpenzeit zu Ende geht. Landwirt Viktor Dünn vom Gut Clarenhof geht davon aus, dass nur noch bis zum Ende der kommenden Woche die Tulpen auf den Selbstpflückfeldern geerntet werden können. „Dann wird das Feld umgegraben und hier werden die Sommerblumen gesät, die spätestens ab Anfang Juni hier auch wieder selbst gepflückt werden dürfen“, so Dünn.

Nach der Tulpenernte beginne bei ihm die Zeit der Pfingstrosen, die, zu üppigen Sträußen gebunden, schon bald im Hofladen in Frechen zu haben sind. Auf den Tulpen-Feldern von Willy Winkelhag in Hürth-Stotzheim ist die Ernte bereits abgeschlossen. Einfach nur schön sehen aber immer noch die Felder aus, auf denen jetzt die weit geöffneten Tulpen bunt wie Konfetti entlang der Bonnstraße leuchten.

Butterzarter Spargel in und um Hürth

Eine wahre Gaumenfreude ist der frische Spargel, der aus regionalem Anbau in vielen Hofläden und an den Verkaufsständen zu haben ist. Eckhard Brahms (78) zum Beispiel schwört auf Domspargel, der in und um Hürth-Fischenich gewachsen und gereift ist. „Er ist butterzart und schmeckt einfach köstlich“, beschreibt er die regionale und saisonale Köstlichkeit.

Nach Frühling schmecken Marie-Sophie Winkelhag die ersten Erdbeeren, die ebenfalls in Hürth in den Tunnelanlagen von Markus Loeven gereift sind.