825.000 Euro für EinfamilienhausNeue Höchstwerte bei Immobilienpreisen in Rhein-Erft
Rhein-Erft-Kreis – Die Immobilienabteilung der Kreissparkasse Köln (KSK-Immobilien) hat ihren Marktbericht 2022 vorgelegt: „Die Immobilienpreise im Rhein-Erft-Kreis haben neue Höchstwerte erreicht“, heißt es darin. Das Angebot sei rückläufig, während die Preise stiegen.
Guido Stracke, KSK-Geschäftsführer, erklärt, dass die Baukosten die Preise der Neubauten steigen ließen und der sprunghaft steigende Zins auch die Nachfrage inzwischen bremse. Rund 583.000 Euro koste im Schnitt ein fünf Jahre altes Einfamilienhaus im Kreis, ein sattes Plus von rund 17,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In absoluten Zahlen sind das rund 86.000 Euro.
Rhein-Erft-Kreis: Deutliche Unterschiede zwischen Kommunen
Es gibt aber deutliche Unterschiede: Am teuersten ist es in Hürth, Pulheim und Frechen, also in den Städten, die nah an Köln liegen. Der Druck auf dem Kölner Wohnungsmarkt hat laut dem Bericht auch Auswirkungen auf Erftstadt und Kerpen. Die Nachfrage sei auch dort groß, jedoch seien die Menschen nicht bereit, so viel zu zahlen wie im Kölner Speckgürtel.
Das Preisniveau in den nordwestlichen Kommunen liegt deutlich unter dem Schnitt, vor allem in Bergheim. Als Grund nennt der KSK-Bericht die schwache Sozialstruktur und die geringe Kaufkraft. „Gemeinsam haben jedoch alle Lagen im Rhein-Erft-Kreis, dass die Immobilienpreise weiterhin ungebrochen stark steigen.“
Häuser in Hürth und Frechen am teuersten
Bei Eigenheimen liegt die jährliche Wachstumsrate bei 14,4 Prozent. In Frechen sogar bei 22,6 Prozent. Käuferinnen und Käufer überböten sich bei Häusern in gutem Zustand regelmäßig. Für Häuser mit guter Lage würden immer häufiger mehr als 700.000 Euro verlangt, in Hürth und Frechen sogar auch für ältere Häuser. Diese seien auch deshalb gefragt, weil viele von ihnen auf großen Grundstücken stünden, erklären die KSK-Immobilien-Experten. Unterschätzt werde allerdings häufig der Sanierungsaufwand.
Günstiger sind ältere Häuser in Kerpen, Elsdorf und Erftstadt. Dort liegt das mittlere Preisniveau bei 400.000 Euro. Vor zwei Jahren wurden in Kerpen und Elsdorf mehr als 50 Jahre alte Häuser noch für 310.000 und 280.000 Euro gehandelt.
Bei Eigentumswohnungen liegt der Preisanstieg mit 11,7 Prozent sogar noch etwas über Kölner Niveau. Am höchsten ist die Steigerung in Erftstadt (16,2 Prozent) und Elsdorf (18,5 Prozent), „und damit nicht in den begehrten Toplagen“. Allerdings prognostiziert KSK-Immobilien, dass sich Elsdorf dem Kreisniveau annähern werde. So sei es auch Wesseling ergangen, das mit 3008 Euro pro Quadratmeter inzwischen bei Bestandswohnungen über dem Kreisschnitt (2880 Euro, plus 10,6 Prozent) liege. Am meisten zahlt man mit 4072 Euro pro Quadratmeter nach wie vor in Hürth für eine Bestandswohnung. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Preis noch einmal um rund 600 Euro gestiegen. Für neue Wohnungen werden in Kerpen und Erftstadt inzwischen mehr als 4000 Euro pro Quadratmeter fällig, in Bergheim mehr als 4500 Euro. Der Marke von 6000 Euro nähern sich Hürth und Frechen.
Rhein-Erft-Kreis: Mietnachfrage nach Flut gestiegen
Bei den Mietpreisen für bestehende Wohnungen liegen Hürth (10,34 Euro pro Quadratmeter) und Pulheim (10,03 Euro) vorn, am günstigsten ist die Miete in Elsdorf (7,49 Euro). Der Kreissschnitt liegt bei 9,27 Euro.
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Die KSK-Makler haben auch untersucht, ob die Flutkatastrophe im vorigen Jahr Auswirkungen hatte. In den betroffenen Gebieten sei die Nachfrage nach Eigenheimen von ersten auf das zweite Halbjahr 2021 um fast 43 Prozent zurückgegangen. Allerdings sei die Nachfrage im gesamten Gebiet um fast 34 Prozent eingebrochen. Ein Zusammenhang sei also nicht unbedingt zu beobachten, so die KSK. Die Nachfrage nach Mietwohnungen jedenfalls sei im zweiten Halbjahr 2021 in den Flutgebieten um 10,3 Prozent gestiegen.