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Rhein-Erft-KreisSo finden die Krankenhäuser heraus, welche Patienten Corona haben

Lesezeit 3 Minuten

Die Krankenhäuser erklären, welcher Patient und welche Patientin wie getestet wird.

Rhein-Erft-Kreis – Die Situation in den Krankenhäusern angesichts der Corona-Pandemie ist herausfordernd. Die Einrichtungen im Rhein-Erft-Kreis berichten, welche Patientinnen und Patienten wie getestet werden.

Das Maria-Hilf-Krankenhaus in Bergheim hat ein Testkonzept erstellt. Wie die Unternehmenskommunikation der Krankenhausträgerin, der Stiftung der Cellitinnen, mitteilt, sollen so Covid-19-Fälle identifiziert werden, damit Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige und das Krankenhauspersonal besser geschützt werden.

„Der laufende Betrieb eines Krankenhauses ist in der aktuellen Corona-Situation besonders sensibel“, schreibt das Krankenhaus. Infizierte, die keine Symptome zeigten, würden unbewusst zur Gefahr. Das Testkonzept ist durch das Kreisgesundheitsamt freigegeben.

Maria-Hilf-Krankenhaus hat zwei Verfahren für Schnelltests

Es sieht zwei Verfahren für Schnelltests vor: Als sichere Option, eine Infektion eindeutig nachzuweisen, gelte der PCR-Test. Ein Labor wertet dieses Tests aus, der Ergebnis liegt nach etwa einem Tag vor. Einen PCR-Test machen Patientinnen und Patienten, für die eine Operation geplant ist. In der Regel zwei Tage vor dem Eingriff nimmt das Pflegepersonal einen Nasen-Rachen-Abstrich vor. Das Ergebnis darf vor Operationen nicht älter als 48 Stunden sein. Ob operiert wird, hängt vom Testergebnis ab.

Der zweite Test ist der Ag-Schnelltest. Dessen Ergebnis liegt laut MHK nach etwa 20 Minuten vor. „Die Schnelltests sind ein probates Mittel, um Verdachtsfällen nachzugehen“, sagt Jürgen Meier, Fachkraft für Hygiene und Infektionsprävention im MHK. Mit einem Ag-Schnelltest werden Notfälle auf Corona untersucht. Ist das Ergebnis negativ, werden sie regulär behandelt. Ist er positiv, wird mit einem PCR-Test kontrolliert. Bis dessen Ergebnis da ist, werden die Patienten isoliert aufgenommen.

Liegt ein Patient stationär im MHK und weist währenddessen Corona-Symptome auf, erfolgt zunächst ein Schnell- und bei positivem Ergebnis ein PCR-Test. Es bekommen alle Menschen einen PCR-Test, die nach der Entlassung in ein Pflegeheim oder eine ähnliche Einrichtung zurückkehren. Das Risiko unentdeckter Infektionen werde so zusätzlich auch für andere Einrichtungen minimiert, sagt Meier.

So verfahren die Krankenhäuser in Brühl, Frechen, Erftstadt und Bedburg

Seit drei bis vier Wochen wird es am St.-Katharinen-Hospital in Frechen, am Marien-Hospital in Erftstadt und am Hubertusstift in Bedburg mit den Corona-Tests ganz genauso gehandhabt. Dies berichtet Dr. Stefan Debus, der Leiter der Notaufnahme am Frechener Krankenhaus. Die drei Kliniken gehören zu einem Verbund. „Die Schnelltests haben uns schon sehr weitergeholfen“, erläutert Debus.

Im Marienhospital in Brühl gilt weiterhin ein Besuchsstopp. Nicht alle Besucher trügen durchgehend einen Mund-Nasen-Schutz.

Das Personal des Brühler Marienhospitals testet alle Patienten, die stationär aufgenommen oder ambulant operativ behandelte werden, per Schnelltest. Wer über Symptome klagt, die auf eine Infektion hinweisen, wird einem PCR-Test unterzogen. „Getestet wird in unserer Ambulanz, auf unseren Stationen und in der Endoskopie“, erläutert Geschäftsführer Andreas Heuser. Zudem gelte weiterhin ein Besuchsstopp. Es habe sich gezeigt, dass nicht alle Besucher während der Zeit im Patientenzimmer durchgehend einen Mund-Nasen-Schutz trügen und die Abstandsvorgaben einhielten. Organisatorisch sei man auf eine Corona-Impfung der Mitarbeiter vorbereitet und erwarte konkrete Weisung.

Darum gibt das Wesselinger Dreifaltigkeits-Krankenhaus keine Auskunft

Auch am Hürther Sana-Krankenhaus wird bei planbaren Eingriffen 48 Stunden zuvor ein PCR-Test vorgenommen. „So ist die Aktualität des Tests gewährleistet und die Patientenversorgungen abgesichert“, sagte eine Sprecherin. Bei Notfallpatienten wird vor der stationären Aufnahme neben dem PCR-Test ein Schnelltest gemacht. Mitarbeiter der Intensivstation, der Notfallambulanz und der Isolierstation können sich zweimal pro Woche testen lassen, alle anderen nach Rücksprache mit den Vorgesetzten. Besucher dürfen das Krankenhaus derzeit nur in Ausnahmefällen betreten, dann erfolge ein Schnelltest.

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Das Wesselinger Dreifaltigkeits-Krankenhaus teilte mit, keine ausführlichen Antworten geben zu können.

„Durch die große Anzahl von Anfragen werden Kapazitäten gebunden, die derzeit dringender für die Versorgung der Patienten und die Bewältigung der zweiten Corona-Welle genutzt werden sollten und müssen“, sagte Stefan Mattes, Leiter der Unternehmenskommunikation des Krankenhauses.