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Unwetter in Rhein-ErftLandwirte gehen von großen Ernteverlusten und Einbußen aus

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Großflächig liegt das fast erntereife Getreide nach dem Starkregen am Boden.

Rhein-Erft-Kreis – Die Gerstenernte war in vollem Gang, als der Starkregen die Bauern zwang, ihre Mähdrescher zurück in die Remise zu steuern. Auch die Rüben können nicht überall vom Wasser profitieren. Die Landwirte fürchten daher große Ernteverluste und damit Erlöseinbußen.

„Wir waren fast durch mit der Wintergerste“, sagt Kreislandwirt Willy Winkelhag. Großflächig ist das Getreide vielerorts eingeknickt. „Wenn die Ähren nicht direkt mit der Erde verbunden sind, können sie noch geerntet werden“, sagt Winkelhag. Die Mähdrescher können die Ähren anheben und verarbeiten. Bei 150 Litern Regen, der landstrichweise innerhalb eines Tages pro Quadratmeter gefallen sei, sei das aber längst nicht überall der Fall. Zudem müsse jetzt mit dem Dreschen gewartet werden, bis die Ähren abgetrocknet seien. Dazu müsse es einige Tage trocken und am besten sonnig bleiben.

Rhein-Erft: Hier müssen Landwirte mit Verlusten rechnen

„Wir rechnen mit etwa 20 Prozent Verlusten beim Getreide“, sagt der Kreislandwirt. Von bis zu 40 Prozent abgeknickter Weizenähren spricht der Büsdorfer Landwirt Georg Linzbach. Der könnte, wenn ein paar Sonnentage kommen, in ein bis zwei Wochen geerntet werden, oft aber wegen mangelnder Quellfähigkeit der Körner nur noch als Futterweizen zu deutlich geringerem Preis zu verkaufen sein. „Am wenigsten Probleme macht der Raps, der dank eines stabilen Haupthalms durchweg stehen geblieben ist“, sagt Georg Linzbach.

Verluste könnte es auch bei den Rüben geben. „Wo das Wasser stehen geblieben ist, fehlt dem Boden der Sauerstoff“, sagt Linzbach. Wie es den Kartoffeln ergehe, müsse man abwarten. Teilweise seien Kartoffeldämme weggeschwemmt und die Knollen freigelegt worden. Zudem hätten Rüben und Kartoffeln zurzeit zwar großes Blattwerk, aber kleine Früchte. „Wir rechnen unterm Strich mit starken Verlusten“, fasst Winkelhag die Lage nach dem großen Regen zusammen.

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„Aber das ist alles unwichtig, wenn man auf die Probleme in Blessem und den anderen Hochwasserkrisengebieten schaut“, relativiert Linzbach die Sorgen der Landwirte.

Die Schwierigkeiten bei der Getreideernte machen auch den Pferdebesitzern zusätzlich Bauchschmerzen zu den Problemen, die sie aktuell zu lösen haben. Stroh könnte knapp, vor allem aber teuer werden im kommenden Winter.