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„Lebensnetz Börde“In Rhein-Erft wird wichtiger Lebensraum für Insekten geschaffen

Lesezeit 2 Minuten
Blühstreifen im Rhein-Erft-Kreis

Blühen soll es an den Rändern der Felder der Börde. Wachsen sollend dort Blumen, Gräser und Kräuter, die in der Region heimisch sind oder waren.

Die Börde soll bunter blühen: Drei Biologische Stationen wollen Lebensraum für Insekten im Rhein-Erft-Kreis schaffen.

Drei Biologische Stationen haben sich zusammengetan, um die Börde aufblühen zu lassen. „Lebensnetz Börde“ heißt das Projekt, mit dem vor allem Lebensraum für Insekten geschaffen werden soll. Jetzt wurde es vorgestellt und offiziell eröffnet – natürlich mit der Einsaat eines Blühstreifens.

125.000 Hektar groß ist die Fläche in der Jülich-Zülpicher Börde, um die es geht. Drei Kreise – Euskirchen, Düren und Rhein-Erft – sind tangiert, deren Biologische Stationen sind die Hauptakteure. Aber auch Landwirte, Jäger, Verbände und Unternehmen machen mit.

Das Projekt hat ein Gesamtfinanzvolumen von 4,3 Millionen Euro. Es wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert.

Börde wichtiger Lebensraum für Vögel und Insekten

Geld kommt auch vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes und von den beteiligten Kreisen. Im Rhein-Erft-Kreis ist – grob gesagt – die Erft die Grenze des Projektgebietes, es geht um Flächen in Erftstadt, Kerpen, Elsdorf und Bergheim. Typisch für die Bördelandschaft sind hochwertige Ackerböden, die intensiv genutzt werden. Feldraine, Hecken und Brachen gibt es nur noch selten.

Dennoch sei die Börde wichtiger Lebensraum für Vögel wie Grauammer, Feldlerche oder Rebhuhn, heißt es von den Akteuren. Deren Bestand geht seit Jahren zurück, nach Ansicht von Experten bedingt durch das Insektensterben. Die Insekten fehlen aber auch bei der Bestäubung der Pflanzen, sind also auch für die Ernährung der Menschen wichtig.

Oben links: 
Stefan Meisberger, Joyce Janssen, Nick Krahnen, Maike Guschal, Martin 
Woitsch, Irene Schmitz, Stefan Schütz, unten links: Peter Tröltzsch, Christian 
Chmela, Svenja Luther, Marita Hartmann

Das Team des Verbundprojektes „Lebensnetz Börde“

Um dem Schwund an Artenvielfalt gegenzusteuern, werden nun in der Jülich-Zülpicher Börde Wegränder und andere Flächen mit Blühpflanzen eingesät. Wachsen sollend dort Blumen, Gräser und Kräuter, die in der Region heimisch sind oder waren.

Biologische Stationen suchen weitere geeignete Flächen

Die Teams der Biologischen Stationen sind auf der Suche nach weiteren geeigneten Flächen, auf denen eine farbenfrohe Pflanzenvielfalt für die Insektenwelt entstehen darf. Sie übernehmen die Einsaat, dem Eigentümer der Fläche entstehen keine Kosten. Projektleiter für das Lebensnetz Börde im Rhein-Erft-Kreis ist Peter Tröltzsch.

In den kommenden sechs Jahren sollen Wegraine, Ufersäume und Bahntrassen aufgewertet werden. Tipps, wo es geeignete Flächen gibt, werden gern entgegengenommen.