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„Ich bin stinksauer“Pressearbeit der Landesregierung sorgt für Ärger in Rhein-Erft

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Das Vereinsheim des Horremer Sportvereines wird gründlich saniert. Dafür gibt es Zuschüsse des Landes.

Rhein-Erft-Kreis – Schlag auf Schlag verkündet die Staatskanzlei des Landes zurzeit „gute Nachrichten“ für den Kreis: So informiert sie einzeln über jede ausgesprochene Förderung im Rahmen des Programms „Moderne Sportstätten 2022“.

War es Anfang Januar etwa der Bahnengolfclub in Türnich, der sich über 50.000 Euro an Förderung freuen durfte, ist diesmal der Horremer Sportverein der Glückliche: Er erhält rund 180.000 Euro für die Modernisierung seines Vereinsheimes, wie es nun in einer der – teilweise immer gleichlautenden – Pressemitteilungen der Landesregierung heißt: Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, teilt mit, sie freue sich, „dass wir mit den nun erteilten Förderbescheiden unseren Vereinen tatkräftig unter die Arme greifen können“.

Rhein-Erft-Kreis: Frust beim Kreissportbund

Die Berichterstattung über das Förderprogramm sorgt beim Kreissportbund für Frust: Denn man habe bei der Umsetzung des Programms eine „koordinierende Funktion“ gehabt, werde nun aber in den Pressemitteilungen schlicht nicht erwähnt, empört sich das ehrenamtliche Vorstandsmitglied Uwe Paffenholz. „Ich bin stinksauer.“

Harald Dudzus, Vorsitzender des Kreissportbundes, berichtet, man habe die Vereine im Kreis bei der Antragstellung für die Fördermittel beraten und dafür auch Formulare entwickelt – etwa, um bei Themen wie Gemeinnützigkeit der Vereine oder bei den Pachtverträgen für Sportlerheime für die nötige Transparenz zu sorgen. Eigens wurden dafür Vorstand, Geschäftsführung und Mitarbeiter des Kreissportbundes geschult. Auch habe es runde Tische mit den Sportämtern der Städte gegeben.

Kreissportbund: Bereits 49 Prozent der Fördersumme vergeben

So habe der Kreissportbund für 57 Vereine 93 Einzelmaßnahmen als Förderempfehlung an die Staatskanzlei weitergereicht. „Für 75 Maßnahmen von 49 Vereinen aus allen zehn Kommunen liegen die positiven Förderbescheide der Staatskanzlei NRW vor.“ Somit seien bereits 49 Prozent oder 3,1 Millionen Euro der für die Vereine vorgesehenen Fördersumme von 6,3 Millionen Euro vergeben.

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Acht Millionen Euro müssten es aber sein, um alle 169 Förderanträge der Vereine im Kreis erfüllen zu können. „Es wird deutlich, dass die zur Verfügung stehenden Fördergelder nicht für alle Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen der Vereine ausreichen.“