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StallbetreiberPferdehalter im Kreis dürfen weiter auf den Hof

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Stallbesitzer Karina und Walter Rosenblatt (l.) hoffen, dass es den Pferdehaltern weiter möglich ist, auf die Pferdehöfe zu kommen und sich um die Tiere zu kümmern.

Rhein-Erft-Kreis – Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde, heißt es so schön. In Zeiten von Corona jedoch ist auch das gar nicht so einfach, wo doch im ganzen Land die Sportstätten geschlossen bleiben müssen. Für Reitställe gilt aber eine Sonderregelung. „Die Tiere müssen ja artgerecht bewegt werden“, erklärt Karl Baumann vom Sonnenhof in Frechen. Der Unterricht ist, wie überall, abgesagt. Die Besitzer der Pferde, Einsteller, können aber weiter kommen. 70 Pferde stehen bei Baumann auf dem Hof, um die sich seine vier Mitarbeiter und er zusammen mit den Einstellern kümmert. Allein wäre das kaum machbar.

Die Reiterliche Vereinigung (FN), der Bundesverband für Pferdesport und -zucht, hat ein Regelwerk entwickelt, das es Besitzern ermöglichen soll, ihre Pferde selbst zu bewegen. Wie überall gilt auch in den Reitställen: Zwei Meter Abstand halten, Hände waschen. Auch das Reiterstübchen ist geschlossen. In die Halle dürfen nur noch vier Reiter gleichzeitig, so will es die FN. „Wir setzen die Maßnahmen um, mehr können wir aber nicht machen“, sagt Baumann.

In den Reitställen gelten neue Regeln.

Ähnlich geht es im Reitstall Rosenblatt in Erftstadt-Köttingen bei Karina Rosenblatt zu. „Die Leute kommen rein, reiten und sind wieder weg. Das Reiterstübchen ist ungenutzt, der Unterricht fällt aus“, beschreibt sie die Situation. Viele haben mittlerweile Verständnis für die neuen Regeln. „Aber am Anfang, als es hieß, dass alle Sportstätten schließen müssen, herrschte erst Panik,“ schildert sie. Momentan darf täglich noch eine Person pro Pferd kommen.

„Jeder Einsteller hat einen Brief mit der neuen Stallordnung bekommen“, berichtet Joseph Weber aus Erftstadt. Er führt den Freizeitstall Weber und ist FN-Mitglied. Die Regeln der Vereinigung findet er gut. Beschwerden habe er bisher nicht erhalten. Ganz im Gegenteil: Die Besitzer unterstützten sich gegenseitig und bewegen auch die Pferde der anderen mit, damit weniger Menschen auf dem Gelände seien. Die Reithalle sei aber für alle geschlossen. Und Tierarzt und Hufschmied müssten sich beim Chef ankündigen.

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Karin Rosenblatt hofft, dass die Regeln ausreichend sind, damit Reiter weiter ihre Tiere versorgen können: „Wenn die eigenen Besitzer nicht mehr zu ihren Pferden dürfen, ist das für alle der Supergau.“