„Musik us Kölle“ hieß es am Wochenende im Römersaal des Hürther Bürgerhauses. Doch wer auf ein Konzert gehofft hatte, wäre etwas enttäuscht gewesen. Stattdessen wurde die Musik bekannter Kölner Bands und Solisten in getanzter Form von den Mitgliedern des Tanzstudios Odenthal präsentiert und so auf neue Art und Weise zum Leben erweckt. Rund 130 kleine und große Akteure im Alter zwischen zwei und über 60 Jahren standen auf der Bürgerhaus-Bühne, um zu zeigen, was die Truppe einstudiert hatte.

„Wir haben gleich nach den Sommerferien mit dem Training und der Einstudierung der Choreographien begonnen“, erzählte Sabine Odenthal, die für 90 Prozent der gezeigten Choreographien allein verantwortlich zeichnete. „Bei den Jazzdance- und Stepp-Tänzen hatte ich mir Unterstützung geholt, wobei ich auch die neuen Medien eingesetzt habe. Die Erfahrungen aus der Corona-Zeit haben mir dabei geholfen“, so die Studiochefin. So schaltete sie den Choreographen Sten Kouth aus Berlin per Internet ins Tanzstudio dazu, um mit ihm die Eleven anzuleiten. Und für die Steppdance-Beiträge bediente sie sich der Unterstützung von Bernd Paffrath, dem vierfachen Deutschen Meister und Weltmeister im Stepptanz.

Mit einem Lauftanz zu einem Lied von King Size Dick startete der bunte Tanzreigen. Und schon dort wurde bestätigt, was Sabine Odenthal bei der Begrüßung gesagt hatte: „Die Truppe war mit Begeisterung dabei und freute sich riesig auf den heutigen Abend. Einige Kinder allerdings waren schon etwas betrübt, das danach nun alles vorbei sein werde.“ Den ganzen Samstagvormittag lief die Generalprobe, und Odenthal war begeistert von der Disziplin und der Entspanntheit, mit der alle auf den Abend hin arbeiteten.

Und das zeigte sich am Abend auch bei den weiteren Beiträgen. Es ging flott weiter und es wurde getanzt zu Melodien der Wise Guys, der Bläck Fööss und der Drei Colonias. Auch Stücke der deutschen Pop-Rock-Band AnnenMayKantereit wurden tänzerisch umgesetzt. Die Zuhörer erlebten Hip Hop, Jazzdance und auch Stepptanz. Viel Beifall erhielten gleich im ersten Teil des Abends die Schulklasse zu „In der Kayjass Nummer Null“ oder die steppenden Schusterjungen zu einem Lied von Lotti Krekel und Willi Millowitsch. Aber auch klassische Melodien erklangen, so ein Walzer von Jacques Offenbach, dem im schnellen Wechsel Choreographien zu Melodien von BAP, den Paveiern, erneut von King Size Dick, Gentleman und Tommi Engel folgten. Unter den Zuschauern waren neben dem ehemaligen Bläck-Fööss-Sänger Kafi Biermann, bei dem Sabine Odenthal in den 1970iger Jahren an der Kölner Sporthochschule studierte, natürlich auch viele Eltern der Schülerinnen und Schüler.