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Unterstützung für Flutopfer in Rhein-ErftBei diesen Symptomen sollte man Hilfe suchen

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In Erftstadt laufen die Aufräumarbeiten. Wer traumatisiert ist, dem stehen Notfallseelsorger zur Seite.

Rhein-Erft-Kreis – Rochus Ellmann ist Vorsitzender des Koordinationsteams für den Arbeitskreis PSU im Rhein-Erft-Kreis und koordiniert ihn zusammen mit Nicole Jonas und Andreas Ollig. PSU steht für Psychosoziale Unterstützung und ist für Einsatzkräfte von Einsatzkräften und somit auf die Erlebnisse der Helferinnen und Helfer im Einsatz und deren Nachsorge ausgerichtet. PSNV steht für psychosoziale Notfallversorgung, wird von Notfallseelsorgern vorgenommen und ist auf die Bürgerinnen und Bürger ausgerichtet.

Was belastet die Betroffenen besonders?

Situationen mit Unwägbarkeiten, Unbekanntem führen zu Unsicherheiten, Ängsten und lösen Stress aus. Jeder Mensch hat seine individuellen Strategien mit dem Umgang mit schwierigen Situationen.

Rochus Ellmann

Wenn diese Strategien in einer konkreten Situation versagen, wird es schwierig und ein Trauma kann entstehen. So sind Situationen mit Vermissten oder auch Toten besonders schwer für Betroffene und Einsatzkräfte auszuhalten. Menschen, die ihre Existenz verloren haben, die Ängste, Nöte haben, die nicht um ihre Liebsten wissen und sich fragen: „Wie geht es weiter?“ werden von uns versorgt.

Wie helfen Sie den Menschen vor Ort aktuell?

Genau dort setzen wir an, um den Betroffenen zu helfen. Die Kollegen der PSNV und der PSU sind vor Ort und auch direkt erkenntlich. Schon durch unsere Präsenz vermitteln wir ein Gefühl der Sicherheit. Oftmals hilft es den Betroffenen zu erzählen und wieder zu erzählen und wieder zu erzählen. Wir hören zu und stabilisieren, unterstützen die betroffene Person in ihrer Situation und bieten einen Rückzugsbereich an. Die Unterstützung in kleinen Dingen kann hier auch sehr hilfreich sein. Das kann ein gemeinsamer Gang sein, Besorgungen für den Betroffenen, Unterstützung bei der Klärung offener Fragen, aber auch anderes. Das ist sehr individuell. Ein konkretes Beispiel für unsere Tätigkeit in dieser Situation ist die aktive Zusammenführung evakuierter Personen. Wir konnten beispielsweise ein altes Ehepaar wieder zusammenbringen.

Bei welchen Symptomen sollte man Hilfe suchen?

Hilfe sollte dann gesucht werden, wenn Bilder oder Ereignisse immer wieder hoch kommen. Aber auch, wenn das Wesen sich verändert, jemand längere Zeit gereizt oder aggressiv ist. Konzentrations- oder Schlafstörungen sind ebenso ein Alarmsignal wie Veränderung im Essverhalten – manche essen gar nichts mehr, andere stopfen alles in sich rein.

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Weitere bedenkliche Anzeichen sind Orientierungslosigkeit, Schuldgefühle, Hilflosigkeit, Niedergeschlagenheit, Flucht aus der Realität und das Verlangen nach Alkohol oder Beruhigungsmitteln. Nicht jeder Mensch, der einzelne Symptome aufweist, benötigt direkt Hilfe. Hier ist die Zeit für die Verarbeitung ein wichtiger Faktor. Die meisten Menschen verfügen über gute Selbstheilungskräfte und können sich selbst stabilisieren, hier ist es wichtig, dass die Voraussetzungen und Ruhe hierfür gegeben sind.