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AbschiedNoch Spaß an der Arbeit

Lesezeit 2 Minuten

Albert Merkel, der Schulleiter der katholischen Schillerschule, geht zum Halbjahrsende am 1. Februar in den Ruhestand.

Wesseling-Keldenich – Am ersten Tag seines Ruhestandes wird Albert Merkel genauso früh aufstehen wie immer. Um halb sechs. Eine Stunde später lässt er nämlich die beiden Ziegen des Stadtjugendrings aus dem Stall auf die Weide. Danach allerdings wird es nicht mehr sein wie in den vergangenen 24 Jahren, in denen er sich täglich auf sein Fahrrad schwang und zur Schillerschule in Keldenich radelte. Stattdessen wird er mit seiner Frau gemütlich einen Kaffee trinken. So beginnt der Ruhestand des Grundschulleiters Merkel. „Ich könnte eigentlich noch länger im Schuldienst bleiben, aber nun ist leider Schluss“, sagte der 65-Jährige. Er sei noch topfit, und die Arbeit mache ihm nach wie vor sehr viel Spaß.

Seine Karriere begann nach dem Studium der Mathematik, Physik und des technischen Werkens an der Universität Köln mit einem Referendariat in Kerpen-Horrem. Später lehrte er an der Adolf-Kolping-Schule in Kerpen. Als die katholische Grundschule in Wesseling einen Schulleiter suchte, wechselte Merkel.

„Die Arbeit mit den Kindern gibt mir so viel, man bekommt immer eine direkte Reaktion auf das Getane“, so Merkel, der noch bis zum Schluss acht Stunden pro Woche unterrichtet hat. Vor allem in den vierten Klasse lehrte er Mathematik und katholische Religion. „Wir haben nur weibliche Kollegen hier an der Schule, ich fand es wichtig, dass sich die Kinder auch an einen Mann als Lehrer kennenlernen“, sagte Merkel.

Obwohl er seinen Beruf als Lehrer und Schulleiter aufgibt, beginnt kein völlig neues Leben für ihn. Als Diakon im Zivilberuf ist der studierte Theologe befähigt, Wortgottesdienste zu halten und beim Spenden der Sakramente zu assistieren. „Das werde ich auch weiterhin machen, deshalb muss ich jetzt nicht nach Neuseeland in Urlaub fahren, die Eifel reicht auch“, sagte Merkel. Am 31. Januar werden die Schüler nach einem Gottesdienst eine Abschiedsfeier für ihren Schulleiter zelebrieren. „Ich möchte das eigentlich nicht, aber da muss ich jetzt durch, fürchte ich“, sagte Merkel.