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AhrstraßeHarsche Kritik am neuen Besitzer der ehemaligen GAG-Wohnungen in Wesseling

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In den alten Häusern an der Ahrstraße sind schon viele Wohnungen leer. Zum Teil sind sie auch von Flüchtlingen bewohnt.

Wesseling – Scharfe Kritik bekam der neue Besitzer der ehemaligen GAG-Wohnungen, die Dornieden-Gruppe, am Dienstagabend im Stadtentwicklungsausschuss zu hören. Von „Erpressung“ sprach SPD-Ratsmitglied Detlef Kornmüller, „frech“ fand Sascha Jügel vom Sozialen Bündnis Wesseling eine Äußerung eines Dornieden-Mitarbeiters in einer E-Mail. Der hatte darauf hingewiesen, dass Dornieden zwei Gebäude an der Ahrstraße nicht errichten würde, sollte sich die Politik für eine bestimmte Bauweise entscheiden.

Ein gutes Jahr ist seit dem Verkauf der ehemaligen GAG-Wohnungen an die Dornieden-Gruppe vergangen. Die Verwaltung war beauftragt, einen Bebauungsplan für das 24 000 Quadratmeter große Gelände zwischen Ahrstraße und Mainstraße sowie Taunus- und Hardstraße zu erstellen.

Am Dienstag wurden im Stadtentwicklungsausschuss die ersten vier Bebauungsplanvarianten vorgestellt, zwei davon erklärte Dornieden für unwirtschaftlich.

So sieht ein Entwurf für die neue Ahrstraße aus. Im linken Bereich die umstrittene viergeschossige Bebauung.

Die Verwaltung hatte eine Bebauung empfohlen, bei der entlang der Ahrstraße und der Mainstraße je zwei viergeschossige Mehrfamilienhäuser, drei Vollgeschosse plus Staffelgeschoss, gebaut würden. Die SPD, die diesen Vorschlag favorisierte, erklärte, dass hier eine klare städtebauliche Linie gezogen würde.

Die CDU sprach sich für eine Planung aus, die entlang der Ahrstraße vier Riegel von Reihenhäusern vorsieht, wobei die Giebelseite der Reihenhäuser zur Ahrstraße zeigen würde. Die CDU folgte damit dem Bebauungswunsch von Dornieden.

Insgesamt sollen dort 159 bis 193 Wohneinheiten geschaffen werden, teils als Eigentumswohnungen, teils als öffentlich geförderte Mietwohnungen. Insgesamt sollen 44 öffentlich geförderte Wohnungen mit einem Quadratmeterpreis von 5,75 Euro errichtet werden. Weitere zwölf Wohneinheiten würden in Einfamilienhäusern als öffentlich geförderter Wohnraum entstehen. In dem inneren Bereich zwischen Ahr- und Taunusstraße sollen Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften entstehen.

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Ein Sprecher von Dornieden sagte, der von der Verwaltung und der SPD favorisierte Bebauungsplan sei unwirtschaftlich. Die Wohnungen in den viergeschossigen Mehrfamilienhäusern an der Ahrstraße hätten Balkone in Nord-Ost-Lage. Zur vielbefahrenen Ahrstraße hin könne man keine Wohn- oder Schlafräume bauen. Dies würde bedeuten, dass sie schlauchförmig von einer Straßenseite zur nächsten reichen und damit zu groß würden. Beigeordneter Gunnar Ohrndorf merkte an, dass der Kaufpreis bei einer solchen Wohnung bei rund 300 000 Euro liegen würde, diesen Preis würde wohl kaum jemand für eine Wohnung in dieser Lage von Wesseling zahlen.

Mieter müssen umziehen

Klar ist, dass die jetzigen Mieter ihre Wohnungen aufgeben müssen. Kritik äußerte der Ausschuss auch daran, dass Dornieden vorgeschlagen hatte, einen Teil der jetzigen Mieterschaft nach Hürth-Kalscheuren und Bornheim umzusiedeln. Ersatzwohnraum müsse in Wesseling gefunden werden, forderten die Politiker.

Am Ende wurde die Entscheidung für eine der Bauvarianten vertagt. Nach Auskunft der Wesselinger Stadtverwaltung leben jetzt noch rund 400 Bewohner in der Siedlung, 194 davon sind Flüchtlinge.