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Appell für mehr FriedenWesselings Bürgermeister warnt vor Rechtsradikalismus

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Zum Gedenken legte Bürgermeister Erwin Esser (SPD, Mitte) am Ehrenmal im Rheinpark einen Kranz nieder.

Wesseling – Zum Volkstrauertag hat sich Bürgermeister Erwin Esser (SPD) mit einem Appell an alle Wesselingerinnen und Wesselinger gewendet. „Wir an den Ehrenmälern und auch Sie, die Sie gerade diese Zeilen lesen, gedenken der unzähligen Männer, Frauen und Kinder, die während der beiden Weltkriege Opfer von Schlachten und Bombenhagel, Völkermord und Rassenwahn, Terror und Vertreibung wurden“, schreibt Esser in einem offenen Brief, der auf der Internetseite der Stadt Wesseling zu finden ist.

Der Tag erinnere daran, wie wichtig es sei, „sich mit aller Kraft für den Frieden einzusetzen“ – damals wie heute. Das Streben nach Macht und Autonomie, die Missachtung der Neutralität anderer Staaten und Krieg seien heute noch aktuell. Bedenkliche Entwicklungen gebe es auch in Deutschland, Entwicklungen, die dem Frieden schadeten. „Populisten und rechte Gruppierungen ziehen tiefe Gräben durch unsere Gesellschaft. Es wird bei einigen wieder unterschieden zwischen ’Wir’ und ’Die’“, schreibt Esser weiter. Dabei gehe es nicht nur um Rassismus, sondern auch um Vorurteile und Gewalt gegen Juden. Die Vergangenheit werde beschönigt, relativiert oder ganz geleugnet. „Doch wenn wir nicht wissen, was geschehen ist, wenn wir uns unserer Geschichte nicht stellen, können wir auch keine Schlüsse aus der Vergangenheit ziehen und wiederholen schlimmstenfalls alte Fehler“, so Esser.

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Deshalb lautet sein Appell: „Vergewissern wir uns gegenseitig, gemeinsam aufzustehen gegen die, die unsere Demokratie missachten und Menschenrechte gering schätzen. Frieden beginnt bei jeder und jedem von uns.“ Nicht zuletzt den Opfern, denen man am Volkstrauertag gedenke, sei man schuldig, dafür zu kämpfen.