Im Juli 2021 ist Keldenich regelrecht abgesoffen. Mal wieder. Wie das künftig verhindert werden soll.
Schutz vor UnwetterWesseling verspricht sich von neuem Regenrückhaltebecken mehr Sicherheit

Hinter der grünen Pferdekoppel ist entlang der Rodenkirchener Straße die Baustelle schon deutlich zu erkennen.
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Einstimmig und ohne Diskussion haben die Politikerinnen und Politiker des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umweltschutz am Donnerstagabend der Vorlage der Verwaltung zur Änderung des Flächennutzungsplans auf Thelens Wiese zugestimmt.
Wie Keldenichs Ortsbürgermeister auf Anfrage mitteilte, steht dort nun dem Bau eines etwa 5000 Kubikmeter fassender Notüberlauf nichts mehr im Weg. „Der Notüberlauf untergliedert sich in ein unterirdisch geschlossenes Regenrückhaltebecken und ein überirdisches Becken, das multifunktional auch als Freizeitbereich öffentlich zugänglich und entsprechend genutzt werden kann“, erklärte Hambach. Alle übrigen Flächen des Areals sollen weiterhin Pferdekoppel bleiben.
„Die Wiese ist bereits abgesteckt“, schilderte der Ortsbürgermeister die aktuellen Arbeiten auf dem Areal. Denkbar wäre seiner Meinung nach sogar schon ein Baubeginn im später Frühjahr. Wie wichtig eine zeitnahe Realisierung des Überlaufbeckens ist, weiß auch Hambach zu genüge. Mehrmals ist es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Überflutungen ganzer Straßenzüge in Keldenich gekommen.
Zuletzt im Juli 2021 sei der Ortsteil wieder regelrecht abgesoffen. „Betroffen ist vor allen Dingen die Unterdorfstraße, sowie die Pützstraße und Eichholzer Straße.“, erklärte Hambach.
Damals, so erinnert er sich noch gut, habe auch das große Regenauffangbecken an der Ortsgrenze Keldenichs zu Sechtem erst einmal versagt. Rein theoretisch hätte das Hochwasserauffangbecken direkt bis zu 20 000 Kubikmeter Wasser abfangen und aufnehmen können.
Doch es ist anders gekommen. Bei den starken Regenfällen am 14. Juli 2021 ist der Dikopsbach aus dem Vorgebirge kommend derartig angeschwollen, dass er sich breit wie ein Strom zwar bis über die Kreisstraße und den Radweg ausgedehnt hat, zunächst jedoch nicht in das eigens für solche Wetterereignisse geschaffene Hochwasserauffangbecken lief.
Manuell mit Schaltafeln und dicken Wackersteinen musste der Dikopsbach dann provisorisch aufgestaut werden, damit das Wasser durch den eigens für den Hochwasserfall geschaffenen Durchlauf ins Regenauffangbecken lief. „Da wurde inzwischen ordentlich nachgebessert“, berichtete Hambach. So sei der Bachdurchlauf danach noch einmal deutlich verschmälert worden. „Der Bach schwillt jetzt noch schneller an, so dass das Wasser schneller in den Durchlauf und weiter ins Auffangbecken gelangt“, erklärte er.
Zusätzlich wurde am Hessenweg ein kleineres Regenauffangbecken gebaut, dass insbesondere das Wasser auffängt, dass bisher bei Starkregen oft aus den Feldern in die Häuser der Anwohner gelaufen ist. „Mit dem Regenrückhaltebecken auf Thelens Wiese müssten wir eigentlich gut gegen künftige Starkregenereignisse geschützt sein“, sagte Hambach.