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Fröbelschule in WesselingMutmachen für den Neuanfang

Lesezeit 2 Minuten

Michael Fuhr, Leiter der Fröbelschule

Wesseling – Werden die mich da mögen? Finde ich neue Freunde? Und: Werde ich im Unterricht mitkommen? Das sind Fragen, die sich die Schüler der Fröbelschule derzeit fast täglich stellen. Das Ende des Schuljahrs bedeutet für sie nicht nur den Beginn der Sommerferien, sondern auch vor allem den endgültigen Abschied von ihrer Schule.

Die Wesselinger Förderschule wird wegen zu geringer Schülerzahlen aufgelöst. In den vergangenen Jahren wurden aufgrund der zunehmenden Inklusion, des gemeinsamen Unterrichts von behinderten und nicht behinderten Kindern, immer weniger Kinder an der Wesselinger Schule angemeldet. In jüngster Zeit wurden schon gar keine Kinder mehr aufgenommen, sodass es nur noch 45 Schüler sind. Damit war das Aus der Schule besiegelt.

Die meisten Schüler aus den Klassen drei bis zehn werden nach den Sommerferien auf die Förderschule nach Brühl gehen und sich an eine neue Umgebung gewöhnen müssen. Einziger Trost: Ein Großteil der Lehrer wechselt ebenfalls an die Pestalozzischule, sodass die Schüler zumindest einen Teil der bekannten Bezugspersonen behalten werden. Ansonsten aber kommt auf die Schüler, die in Wesseling speziell wegen Lernschwäche an einer Förderschule unterrichtet werden müssen, eine große Umstellung zu. Neue Klassen, neue Klassenkameraden und ein verlängerter Schulweg.

Realitäten akzeptieren

„Die meisten müssen künftig eine dreiviertel Stunde früher aufstehen“, sagt der Leiter der Fröbelschule, Michael Fuhr. Das sei alles andere als optimal. Das Eingewöhnen in die neuen Klassen hingegen bewertet er als das kleinere Problem. „Daran sind die Kinder schon gewohnt. Auch hier werden immer wieder neue Klassen gebildet.“ Dennoch, der Umzug in die neue Schule stelle für die Schüler einen großen Umbruch dar.

Auch die Lehrer der Förderschule versuchen, die Kinder, so gut es geht, darauf vorzubereiten. „Wir sprechen immer wieder darüber“, so Fuhr.

Dabei werde selbstverständlich auf die Gefühle der Kinder Rücksicht genommen, auf der anderen Seite müssten die Kinder aber auch an die Realitäten herangeführt werden. „Wir machen ihnen Mut und zeigen ihnen vergleichbare Situationen auf, um ihnen zu verdeutlichen, dass sie das auch schaffen können.“ Auch im Unterricht ist das Thema Abschiednehmen präsent, in einer Projektwoche geht es um das Thema. Für die Abschiedsfeier am Samstag, 22. Juni, wird es eine Theateraufführung geben, in der die Schule symbolisch beerdigt wird. Auch dürfen die Kinder einige Sachen aus der Schule wie Bilder und Fotos als Andenken mitnehmen. Es soll ein sanfter Abschied werden, so der Schulleiter.