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GAG-Wohnungen in WesselingStadt will „Heuschrecken“ verhindern

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Die GAG will die Wohnungen an der Ahrstraße bis Ende des Jahres verkaufen. Für das Gelände soll ein Bebauungsplan aufgestellt werden.

Wesseling – Bürgermeister Erwin Esser will für das Gelände der GAG-Wohnungen zwischen Ahr- und Mainstraße einen Bebauungsplan aufstellen lassen und damit sicherstellen, dass dort auch künftig bezahlbare Mietwohnungen vorhanden sind. Das kündigte Esser gestern im Rahmen eines Pressegespräches gemeinsam mit Flächenpool NRW an, der Gesellschaft, die im Auftrag des Landes normalerweise schwierig zu vermarktende Gewerbebrachen entwickelt. Einen entsprechenden Vertrag habe Flächenpool bereits mit der GAG unterzeichnet, hieß es.

Transparenz wichtig

„Transparenz“ sei das erste, was sich Stadt und Flächenpool von den künftigen Verhandlungen versprechen. Flächenpool und Stadt wollen verhindern, dass „Heuschrecken“ das 29.000 Quadratmeter große Gelände erwerben und als Spekulationsobjekt ohne Rücksicht auf die vorhandene Bevölkerungsstruktur vermarkten.

Ärger hat es im Vorfeld bereits gegeben. Als nicht akzeptabel bezeichnete Esser die Aussage der GAG gegenüber ihren Mietern, dass eine neue Wohnbebauung auf dem Gelände realisiert werde. Esser: „Das klingt so, als würden morgen die Abrissbagger kommen. So kann man nicht mit seinen langjährigen Mietern umgehen.“

Große Unruhe

Die Unruhe in der Mieterschaft sei groß. Bislang bestehen noch 118 Mietverhältnisse zwischen GAG und Mietern. Weitere 31 Wohnungen hat die Stadt angemietet und darin Flüchtlinge untergebracht. Die GAG hat angekündigt, sich bis Ende des Jahres von den insgesamt 152 Wohnungen trennen zu wollen und einen Käufer zu suchen.

Von 444 Wohnungen in Wesseling hatte die GAG sich kürzlich bereits getrennt. Die Gesellschaft hat dies damit begründet,sich auf den Wohnungsbestand in Köln konzentrieren zu wollen.

Keine Alternative zum Abbruch

Esser machte deutlich, dass es zum Abbruch der Häuser an der Ahrstraße und zum Neubau kaum eine Alternative gebe. Die Wohnungen, in den 40er- bis 60er-Jahren erbaut, seien nicht mehr zeitgemäß, schlecht isoliert und verfügten nur über Kohleheizung. Deshalb habe die GAG auch schon seit 2014 deutlich gemacht, dass sie auszugswillige Mieter bei der Suche nach einer neuen Wohnung unterstützen wolle.

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Der Bebauungsplan soll ein „geordnetes Verfahren“ garantieren. Die Stadt könne so klare Vorgaben machen und dafür sorgen, dass anstelle der Mietwohnungen nicht nur Einfamilienhäuser gebaut würden.

Es müssten auch wieder öffentlich geförderte Wohnungen errichtet werden, die für die Mieter bezahlbar seien. Zeitgleich soll auch eine Wohnraumanalyse erstellt werden. In Wesseling liegt der Mietpreis für eine öffentlich gefördert Wohnung bei 5,75 Euro.

Bürgerinformation geplant

Mit wem die GAG derzeit als Kaufinteressent verhandelt, wisse man allerdings nicht, hieß es bei der Pressegespräch. Esser machte aber deutlich, dass die Interessen der Mieter für ihn hohe Bedeutung hätten. Die Stadt werde deshalb schon bald für die derzeitigen Bewohnern des Quartiers eine erste Bürgerinformation veranstalten.

Esser: „Wir suchen das Gespräch mit den Bürgern, die hier wohnen. Die Stadt sieht sich gegenüber der GAG und den Investoren als Interessenvertreter der Mieter.“

Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan soll der Stadtentwicklungsausschuss in seiner Sitzung am 2. November treffen.