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Martin PerscheidWesselinger Cartoonist im Alter von 55 Jahren gestorben

Lesezeit 2 Minuten
Martin Perscheid dpa

Martin Perscheid ist im Alter von 55 Jahren gestorben.

Wesseling – Der aus Wesseling stammende Cartoonist Martin Perscheid ist im Alter von 55 Jahren gestorben. Das haben der Lappan Verlag und die Caricatura Galerie Kassel am Donnerstag im Namen seiner Familie bekanntgegeben. Perscheid habe in der Nacht zum 31. Juli den langen Kampf gegen den Krebs verloren, heißt es in einer Online-Meldung von Caricatura.

Martin Sonntag, Leiter der Caricatura Galerie, bezeichnete den Verlust als „dramatisch“. Perscheids Humor sei „nicht erfrischend“ gewesen, „er war schwarz“, sagte Antje Haubner, Programmleiterin des Lappan Verlages.

Martin Perscheid schuf mehr als 4300 Cartoons

Martin Perscheid wurde im Jahr 1966 in Wesseling geboren, wo er bis zu seinem Tod lebte und arbeitete. Seit 1994 wurden die Cartoons des Wesselingers in zahlreichen Zeitungen veröffentlicht, 1995 erschien sein erstes Buch. Unter dem Titel „Perscheids Abgründe“ schuf er mehr als 4300 Cartoons und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem „Max & Moritz-Preis“ für die beste deutsche Comic-Serie. Zwei Jahre später belegte er den dritten Platz beim Deutschen Karikaturenpreis.

Auch vom Rhein-Erft-Kreis wurde der Wesselinger ausgezeichnet. So erhielt er 2014 den Sonderpreis für besondere Originalität. Zwei Jahre später wurde er mit dem „Denkmal für den unbekannten Idioten“ geehrt, das auf dem Vordach der Caricatura am Kasseler Kulturbahnhof steht.

„Seine Furchtlosigkeit vor Blicken in menschliche Abgründe des Sexismus, Rassismus, der Ignoranz, Korruption und Dummheit und wie er all das mit beißendem Spott und rabenschwarzem Humor in Cartoons einfing, war einzigartig“, schreibt der Lappan Verlag in seinem Nachruf. Nach Bekanntwerden meldete sich unter anderem der bekannte Cartoonist Ralph Ruthe auf Twitter zu Wort und schrieb: „Martin Perscheid ist viel zu früh verstorben. Das ist einfach nur unendlich traurig und mehr fällt mir dazu auch nicht ein. Mach's gut, Kollege!“ (ve)