AboAbonnieren

LebensretterRestaurant-Chef aus Wesseling rettet Frau vor dem Ersticken

Lesezeit 2 Minuten
20220223-at-wes-osman-avci

Osman Avci, Inhaber des „El Cazador“ in Wesseling. 

Wesseling – Gute Nerven und eine schnelle Reaktion, das kann man Osman Avci sicherlich zuschreiben. Denn der Besitzer des Restaurants „El Cazador“ an der Jahnstraße handelte rasch und tat intuitiv genau das Richtige, als in seinem Lokal ein Notfall auftrat.

„Unser Restaurant war sehr gut besucht, ich stand am Empfang“, berichtet Avci. „Plötzlich kam eine Frau angerannt und rief, dass im Lokal jemand erstickt.“ Ohne nachzudenken lief der 36-Jährige zu der älteren Dame, die gemeint war. „Sie stand da und zuckte und zitterte. Sie versuchte zu atmen, aber es passierte nichts.“

Avci: „Ich hatte erst das Gefühl, ich mache alles falsch“

Andere Menschen um sie herum hätten versucht zu helfen, erinnert sich Avci. „Sie klopften der Frau auf den Rücken, andere standen nur da, völlig unter Schock.“ Da griff der Restaurant-Chef selbst ein und versuchte, die Luftröhre der Frau mit dem Heimlich-Manöver, freizubekommen, einem Griff um den Bauchbereich, mit dem man Fremdkörper aus der Luftröhre herausdrücken kann.

„Ich hatte erst das Gefühl, ich mache alles falsch“, sagt Avci. „Da kam und kam nichts. Aber dann habe ich auf einmal einen Widerstand gespürt und einfach weitergedrückt. Da flog das Stück Fleisch zum Glück heraus.“ Das sei jedoch noch nicht alles gewesen. „Die Tochter schrie: »Da ist noch was, da ist noch was!«“, schildert Avci. Nach mehreren Versuchen kam ein weiteres Stück Fleisch zum Vorschein und die Frau konnte wieder atmen.

Wesselinger Wirt handelte instinktiv

Fünf Minuten später waren die Rettungskräfte vor Ort, die die Frau untersuchten. „Sie haben gesagt, dass alles in Ordnung und die Luftröhre wieder frei sei“, so der Wirt. Die Notärztin habe sich über seinen Einsatz gefreut und ihn gefragt, wo er das Manöver gelernt habe. „Tatsächlich habe ich das konkret nirgendwo gelernt. Ich glaube, ich habe einfach instinktiv gehandelt“, sagt er.

„Wahrscheinlich hatte ich die Informationen zu dem Griff irgendwo unterbewusst abgespeichert. Ich wusste nur, dass man Leuten, die zu ersticken drohen, nicht auf den Rücken klopfen soll, weil es das schlimmer machen könnte.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Der 36-Jährige berichtete weiter: „Ich vermute, das ging alles so schnell, da habe ich automatisch reagiert.“ Nach dem Vorfall, als alle Gäste gegangen waren, sei er schlicht ins Bett gefallen und habe einfach nur schlafen wollen. Erst am nächsten Tag habe er realisiert, was passiert war. „Ich bin nur froh, dass ich vor Ort war“, sagt Osman Avci. „Ich konnte helfen, und alles ist gut ausgegangen. Das ist das Wichtigste.“