Drei Millionen EuroWegen Schadstoffen – Schulzentrum muss entkernt werden
Wesseling – Das Schulzentrum ist zurzeit das große Problemkind der Stadt Wesseling. Die PCB-Sanierung zweier Räume im Herbst hatte nicht das gewünschte Ergebnis geliefert – die Belastung überschritt nach wie vor die erlaubten Werte. Demnach seien die Werte nach der Sanierung kaum niedriger als vor der Sanierung, hieß es im Schulausschuss im November.
Auch wenn der Umstand technisch erklärbar und aufgrund der umfangreichen Baumaßnahmen entstanden sei, so sei die Situation trotzdem nicht zufriedenstellend, erläuterte die Verwaltung. Bisher war allerdings unklar, ob die Gebäude einschließlich der Schadstoffe abgerissen werden können oder ob die Schadstoffe zuvor ausgebaut werden müssen.
Wesseling: Ausschreibung für Schadstoffsanierung bis zum Frühjahr
Im jüngsten Schulausschuss konnte diese Frage nun beantwortet werden. Die Schadstoffe müssen vor einem Abbruch entfernt werden. „Dies bedeutet in unserem Fall, dass alle Bauteile und Materialien, soweit nicht statisch erforderlich, ausgebaut werden müssen, so dass am Ende dieser Maßnahme ein schadstofffreies Grundskelett übrig bleibt“, erläutert die Verwaltung. Die große Frage, die sich damit stelle, sei, ob das Skelett als Grundlage für Instandsetzung und Neuaufbau der Schulgebäude an derselben Stelle dienen könne, sagt Bürgermeister Erwin Esser.
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Für den Ausbau der Schadstoffe stellt die Stadt rund drei Millionen Euro zur Verfügung. Bis zum Frühjahr läuft die öffentliche Ausschreibung der Schadstoffsanierung und die Auftragsvergabe. Die eigentlichen Arbeiten am Schulzentrum werden nach den Sommerferien starten und bis Ende des Jahres dauern, so die aktuelle Planung. Abschließend wird eine Raumluftmessung vorgenommen, um einschätzen zu können, ob das Betonskelett erhalten bleiben kann. Wenn das komplette Gebäude abgerissen werden muss, ist es fraglich, ob es wieder neugebaut werden kann.
Wesseling sucht neuen Standort für Unterrichtscontainer
„Das Schulzentrum liegt im Seveso-Bereich, deswegen ist es momentan noch unklar, ob an dieser Stelle ein Neubau errichtet werden kann“, sagt Esser. Nach Seveso-Richtlinie müssen Industriegebäude bestimmte Abstände zwischen Wohngebäuden, öffentliche Gebäuden und Freizeitgebieten eingehalten werden. „Die Situation des Schulzentrums stellt mich überhaupt nicht zufrieden“, fügt Esser hinzu.
Teile der Hauptschule und des Gymnasiums werden seit den Sommerferien in mobilen Einheiten neben den Schulen unterrichtet. Das technische Dezernat sucht zurzeit allerdings nach einem neuen Standort für die provisorischen Einheiten. Sollten die Gebäude abgebrochen werden, sei es nicht zumutbar, die Schüler dort weiter zu unterrichten.
„Wir suchen Flächen, die sind aber Mangelware und auch kurzfristig kaum zu finden“, sagt Esser.