AboAbonnieren

50-Millionen-Euro-ProjektAbbruch des Wesselinger Schulcampus hat begonnen

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt einen Bagger vor dem zum Teil schon abgebrochenen Schulgebäude.

In den Ferien wird der oberirdische Teil des Gymnasiums auf dem Schulcampus abgebrochen. Das neue Schulzentrum wird das Gymnasium und die Gesamtschule beherbergen.

Mammutprojekt: Gesamtschule soll Haupt- und Realschule ersetzten

Der Neubau des Schulcampus ist eines der wichtigsten Zukunftsvorhaben der Stadt und ein Mammutprojekt schlechthin. Derzeit rollen Bagger über das Gelände und brechen Teile des Hauptgebäudes des Gymnasiums ab. Bis zum Sommer 2031 sollen die alten Gebäude abgebrochen und neu errichtet werden. Eine neue Gesamtschule wird dann die Albert-Einstein-Realschule und die Wilhelm-Busch-Hauptschule ersetzen, während das Käthe-Kollwitz-Gymnasium bestehen bleibt, aber ebenfalls neu gebaut wird. Nun wurde damit begonnen, den oberirdischen Teil des Gymnasiums abzubrechen.

„Bis zum Ende der Ferien wird das Gebäude komplett abgerissen sein“, informierte Nina Kuhn, Projektleiterin Schulcampus vom Amt für Gebäudewirtschaft, auf der Baustelle. Danach seien die unterirdischen Fundamente an der Reihe. Im März dieses Jahres sei die Baustelle mit dem Ziel eingerichtet worden, den Abbruch gezielt in der Sommerpause umzusetzen, um den normalen Schulbetrieb, der seit längerem in Interimscontainern daneben läuft, nicht mit mehr Lärm, Staub und Schmutz zu beeinträchtigen als notwendig.

Super-Longfront-Bagger im Einsatz

Zuvor seien dafür bereits an einigen Stellen feste Holzzäune errichtet worden. Bisher liefen die Arbeiten auf Hochtouren und planmäßig, berichtete Kuhn. Für den Abriss seien in diesen Tagen immer wieder zwei bis drei Bagger im Einsatz. So auch ein Super-Longfront-Bagger mit mehr Reichweite, dessen Fahrer die obersten Gebäudeteile des Gymnasiums entfernt. Denn mit mehreren Stockwerken zählt die Einrichtung auf dem Schulcampus zu den höchsten Gebäuden. Mit einem weiteren Bagger mit Sortiergreifer werden Abbruchteile entsprechend nach den Materialien abgelegt.

Das Bild zeigt die Architektin Nina Kuhn auf der Baustelle.

Architektin Nina Kuhn erläuterte, wie das Styropor von den Betonplatten entfernt wird.

Auf der Baustelle werden Berge von Betonplatten sichtbar. Daneben liegen Stapel mit Aluminiumfensterrahmen. Eine Herausforderung sei immer wieder die Schadstoffbeseitigung, erläuterte Kuhn. Bereits 2019 sei in den Fachräumen damit begonnen worden, Teile, die mit PCB (polychlorierte Biphenyle) und Asbest belastet waren, zu beseitigen und zu entsorgen. Unliebsame Überraschungen habe es aber auch jetzt gegeben. „Wir haben unter dem Estrich zum Beispiel asbesthaltiges Trennpapier gefunden, das konnten wir vorher noch gar nicht herausfinden.“

Die belasteten Materialien wurden in Spezialsäcken verpackt und kommen auf spezielle, dafür vorgesehene Deponien. „Wir wollen versuchen, so nachhaltig wie möglich zu sein“, betonte Kuhn. „Deshalb stehen für uns demnächst bestimmte Trennarbeiten an.“ Das heißt, Betonplatten werden von Styropor befreit, dann zerkleinert und pulverisiert, um das Material wiederverwenden zu können. Ebenso müssen die Alufenster von den Gummidichtungen getrennt werden. Nach dem Abbruch und Vorbereitungen für den Neubau des Gymnasiums soll die Errichtung des Gebäudes im Sommer 2025 beginnen und zwei Jahre dauern.

Zum Schuljahresbeginn 2027/28 soll alles für den Schulunterricht fertig sein. „Der Neubau des Gymnasiums kostet rund 50 Millionen Euro“, berichtete Karolin Beloch, Kämmerin und Schuldezernentin der Stadtverwaltung, bei einer Baubegehung. Dafür sollen die Bau- und Planungsleistungen gebündelt an einen Totalunternehmer vergeben werden. „Die Ausschreibung ist raus, die Suche läuft“, sagte Beloch.