Ein Rettungsboot der Feuerwehr Bonn ist beim Versuch, eine weibliche Leiche aus dem Wasser zu ziehen, gekentert.
Feuerwehrleute über BordLeiche im Wasser – Darum kenterte das Rettungboot auf dem Rhein bei Wesseling
Bei dem Versuch, eine im Wasser bei Urfeld treibende tote Frau aus dem Rhein zu ziehen, sind am Dienstagnachmittag vier Feuerwehrleute aus Bonn ins Wasser gefallen. Einer wurde dabei verletzt. Der Wehrmann wurde nach der Untersuchung am Unfallort mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Gerettet werden konnten auch seine Kollegen. „Sie sind alle wohlauf“, sagt der Einsatzleiter der Feuerwehr Bonn, Branddirektor Jochen Stein, erleichtert.
Um 12.30 Uhr spazierte Dieter Wohlgemuth am Rhein entlang Richtung Widdig. Vom Ufer aus sah er etwas auf dem Rhein treiben. „Zuerst dachte ich, das ist ein Stück Holz, dann eine Puppe“, schildert er. Im nächsten Augenblick und beim genauen Hinsehen habe er jedoch erkannt, dass es ein Mensch ist. „Ich habe direkt die 112 gewählt“, berichtet er.
Polizeihubschrauber kreiste über dem Rhein bei Wesseling
Wenig später wimmelte es am Urfelder Rheinufer und auf dem Rhein von Rettungskräften. Feuerwehrleute aus Bonn und Wesseling waren an der Einsatzstelle. Die Beamten der Wasserschutzpolizei und die Polizei aus Wesseling waren ebenfalls Minuten nach dem Anruf zur Stelle, ebenso die Einsatzkräfte der DLRG. Ein Polizeihubschrauber kreiste über dem Fluss, ein Rettungshubschrauber landete hinter dem Rheindeich auf einer Grünfläche gelandet.
Das Feuerwehrmehrzweckboot aus Bonn war mit der Wasserschutzpolizei ziemlich früh vor Ort. Die Beamten der Wasserschutzpolizei hatten die Tote entdeckt und bereits gesichert. Das Feuerwehrmehrzweckboot hatte die Bugklappe bereits abgesenkt, um von dort die Tote ins Boot zu ziehen, als das Allzweckboot der Feuerwehr sich durch Wellen aufschaukelte und schließlich kenterte. „Dann sah ich, wie die Menschen an Bord ins Wasser stürzen“, berichtet Wohlgemuth.
„Einer der Insassen hat sich direkt auf das Boot der Wasserschutzpolizei retten können“, schildert Einsatzleiter Stein. Zwei Feuerwehrleute seien zunächst noch unter das Feuerwehrallzweckboot geraten und einige Meter von der Strömung mitgerissen worden. „Doch die Feuerwehrkollegen und die Einsatzkräfte der DLRG haben alle retten und an Land bringen können.“ Am Rheinufer wurden sie vom Notarzt und den Rettungskräften betreut.
Auch die Tote konnte schließlich an Land gebracht werden, wo sie später von einem Bestattungsunternehmen abgeholt und zur Gerichtsmedizin nach Köln gebracht wurde. Hinweise auf die Identität der Frau liegen der Polizei noch nicht vor. Das Allzweckboot der Feuerwehr war komplett untergegangen. Ein Bergungsschiff hievte es aus dem Wasser.