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WesselingNeue Gesamtschule startet wohl 2022, Real- und Hauptschule laufen aus

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Zugunsten der geplanten Gesamtschule sollen sowohl die Wesselinger Real- als auch die Hauptschule auslaufen.

Wesseling – Die Gesamtschule in Wesseling ist, zumindest wenn es nach dem Stadtrat und der Verwaltung geht, beschlossene Sache. Einstimmig sprachen sich die Ratsmitglieder in ihrer letzten Sitzung in gewohnter Konstellation am Dienstagabend dafür aus, die neue Schule zu gründen und die Albert-Einstein-Realschule und die Wilhelm-Busch-Hauptschule auslaufen zu lassen. Die Gesamtschule soll ab dem Schuljahr 2022/23 mindestens 100 Kinder in vier Klassen aufnehmen. An der Haupt- und Realschule sollen ab dem Start der Gesamtschule keine fünften Klassen mehr gebildet werden.

Die Schülerinnen und Schüler, die dann schon an den auslaufenden Schulen sind, können ihren Abschluss laut Verwaltung wie geplant machen. Das Käthe-Kollwitz-Gymnasium bleibt neben der Gesamtschule bestehen.

Bei ihrer Entscheidung beriefen sich die Ratsmitglieder auf die Ergebnisse der Elternbefragung, die im August stattgefunden hatte. 791 Eltern, deren Kinder die zweite bis vierte Klasse einer der Wesselinger Grundschulen besuchen, hatten daran teilgenommen und erklärt, welche weiterführende Schule sie für ihr Kind wählen wollen. Das Ergebnis: Rund 55 Prozent der Eltern hatten angeben, ihr Kind an einer weiterführenden Schule außerhalb von Wesseling anmelden zu wollen, sofern es in Wesseling weiter keine Gesamtschule gäbe.

Rat folgt „dem Wunsch der Eltern“

Mit der Option einer Gesamtschule in Wesseling fielen die Zahlen eindeutig zugunsten der Stadt aus: Rund 66 Prozent der Eltern sprachen sich in diesem Fall für eine weiterführende Schule in Wesseling, etwa 30 Prozent für die geplante Gesamtschule aus. Das Wesselinger Gymnasium würden unter dieser Voraussetzung noch etwa 16 Prozent der Eltern wählen, die Realschule acht und die Hauptschule weniger als einen Prozent der Befragten.

So fiel den Ratsmitgliedern die Entscheidung, eine Gesamtschule in Wesseling gründen zu wollen, am Abend leicht, folgten sie schließlich „dem Wunsch der Eltern“. Zugleich betonten die Fraktionen, das dies nicht bedeute, die Mitarbeiter der Real- und Hauptschule hätten in den vergangenen Jahren schlechte Arbeit geleistet.

„Das Ergebnis der Befragung hat gezeigt: Die Gesamtschule ist für die Eltern genauso die Schulform der Zukunft wie für die Verwaltung und für die Kommunalpolitik“, so Bürgermeister Erwin Esser (SPD). Die Gesamtschule sei eine Schule für „alle Wesselinger Kinder“ und sorge für mehr Chancengleichheit.

Wie geht es mit dem PCB-belasteten Schulzentrum weiter?

Eine frühere Öffnung der Gesamtschule als im Schuljahr 2022/23 ist zum Bedauern einiger Ratsmitglieder nicht mehr möglich. Bei der Beantragung der Schule bei der Bezirksregierung, die über die Gründung final entscheiden wird, muss die Verwaltung sowohl ein pädagogisches Konzept als auch die Raumplanung für die neue Schule vorlegen. „Die pädagogische Ausrichtung werden wir gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Schulen, der Elternvertretung, der Politik und der Bezirksregierung erarbeiten“, so Kämmerin und Schuldezernentin Karolin Beloch.

Für das Raumkonzept muss die Verwaltung laut eigener Angaben auch wissen, wie es mit dem PCB-belasteten Schulzentrum weitergeht, dessen betroffene Gebäude bis Ende des Jahres entkernt sein sollen. Erst danach sei absehbar, ob die Gebäude noch nutzbar sind oder abgerissen werden müssen.

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Bis November nächsten Jahres muss die Verwaltung die Schulgründung beantragt haben, um den gewünschten Starttermin zu gewährleisten. Schüler könnten ab Februar 2022 angemeldet werden.