Wesselings Bürgermeister bleibtErwin Esser darf fünf Jahre weiter arbeiten
Wesseling – „Noch habe ich den Rücken frei“, sagte der amtierende Bürgermeister Erwin Esser (SPD) kurz nach 18 Uhr, als die Wahllokale gerade schlossen. Und das Gefühl sollte auch den Abend über so bleiben, wie sich herausstellte. Mit fast 63 Prozent setzte sich Esser gegen seine Herausforderin Monika Engels-Welter von der CDU, unterstützt durch die Grünen, durch. „Das Ergebnis ist eine deutliche Mehrheit und macht zufriedener als ein knappes Ergebnis. Es zeigt, dass die letzten sechs Jahre gute Arbeit geleistet wurde“, freut sich Esser drei Stunden später. „Jetzt machen wir fünf Jahre weiter und können ein ordentliches Resümee nach elf Jahren ziehen.“
„Die Wesselinger Bürger haben entschieden, und das nehme ich hin“, sagt Engels-Welter zu ihrem Ergebnis von rund 37 Prozent. „Ich habe einen emotionalen Wahlkampf geführt und bin nicht zufrieden mit dem Resultat. Jetzt heißt es aber aufstehen und weitermachen.“ Weitermachen kann Engels-Welter – mit 38,7 Prozent hat sie ihren Wahlkreis direkt geholt und sich so einen Platz im Wesselinger Stadtrat gesichert. Bei der Ratswahl hat sich nicht sehr viel getan, die CDU hat knapp zehn Prozent an Stimmen verloren. Deutlicher Gewinner ist Bündnis 90/Die Grünen, die mehr als 14 Prozent holen konnten. Erste Gespräche, in welcher Koalition es im Rat künftig weitergehen wird, habe es auch schon gegeben, so der CDU-Parteivorsitzende Olaf Krah. „Wir haben Gespräche mit den Grünen geführt und bleiben unserem Wort treu“, sagt Krah.
Mertens ist zufrieden
Die Kreistagskandidatin der Grünen, Monika Mertens, ist mit dem Abschneiden der Kreistagsbewerber zufrieden: „Das ist eines der besten Ergebnisse, die wir in Wesseling bisher holen konnten.“ Mit 17,4 Prozent haben die Wesselinger die Grünen unterstützt. Dabei war der Wahlkampf nicht einfach. „Ein Haustürwahlkampf war durch Corona nicht möglich und ein Wahlkampf im Internet ist schwierig“, sagt Mertens.
Unzufrieden ist man mit der Wahlbeteiligung, sind sich alle Seiten einig. „Dass eine maßgebende Entscheidung von nicht einmal 50 Prozent getroffen wurde ist traurig“, sagt Engels-Welter.„Die Wahlbeteiligung ist ernüchternd“, sagt auch Gunnar Ohrndorf, Erster Beigeordneter und Wahlleiter, „denn immerhin geht es um eine Entscheidung, wer die nächsten fünf Jahre die Zukunft der Stadt gestaltet.“
Die Zahlen dem Stand nach Auszählung von 18 von 19 Wahlbezirken.