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Wohngebiet EichholzEigentümer versiegelten mehr Fläche als erlaubt

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Eine Luftbildaufnahme von 2014 zeigt das Wohngebiet Eichholz in seiner Entstehung.

Wesseling – Es sollte das neue Vorzeigewohngebiet in Wesseling werden. Auf relativ großzügig bemessenen Grundstücken mit einer Größe bis zu 620 Quadratmetern sollte an der Eichholzer Straße eine neue Eigenheimsiedlung für Familien entstehen. Der erste Bauabschnitt davon ist bereits verwirklicht.

Nun zeigt sich, dass es einige Bauherren mit der Großzügigkeit zu gut gemeint haben. In elf Fällen hielten sich die Besitzer nicht an die Bauvorschriften, darunter auch ein Ratsmitglied der CDU. Gestern schickte die Verwaltung elf Eigentümern von Neubauten im ersten Bauabschnitt einen Brief. „Die Bauherren haben sich nicht an den Bebauungsplan gehalten und mehr Fläche versiegelt, als sie durften“, teilt Beigeordnete Gunnar Ohrndorf auf Anfrage dieser Zeitung mit. Unter den Eigentümern, die über das Ziel hinausschossen, ist auch CDU-Ratsmitglied Willi Simons.

„Im Gegensatz zu vielen anderen bin ich nur ein kleines Würstchen“, verteidigt dieser sich auf Anfrage. Andere Häuslebauer in dem Gebiet hätten riesige Flächen versiegelt, was auch er nicht in Ordnung finde, sagt Simons. Er dagegen habe die Bauvorschriften nur in geringen Maß überschritten und dies auch nur, weil seine Ehefrau unter einer Gehbehinderung leide und sie deshalb schlecht über unbefestigte Flächen bis zum Haus laufen könne, behauptet der CDU-Politiker. Zusätzlicher Stellplatz nötig

Verwaltung habe zu wenig Parkplätze im Gebiet eingeplant

Simons hat mit seinem Sohn ein Doppelhaus gebaut und sowohl er als auch sein Sohn hätten einen zusätzlichen Stellplatz nachweisen müssen. Grund dafür sei jeweils eine zusätzliche Wohn- beziehungsweise Gewerbeeinheit gewesen. Wie zu hören war, versiegelten er und sein Sohn jeweils rund 70 Quadratmeter mehr Fläche als sie durften. Der Negativ-Spitzenreiter im Wohngebiet hat 131 Quadratmeter Fläche mehr versiegelt, als erlaubt ist.

Die Verwaltung hat die Eigentümer angeschrieben und aufgefordert, die Flächen zurückzubauen. Wenn die Eigentümer gute Gründe vorweisen können, warum eine Versiegelung unbedingt notwendig sei, will die Verwaltung sich mit einer Geldbuße zufriedengeben. In diesem Fall müsste jeder Eigentümer 205 Euro pro Quadratmeter zu viel versiegelten Fläche zahlen. Alternativ können die Bauherren auch Dächer begrünen. Ohrndorf: „Wir werden aber darauf drängen, dass die Eigentümer die Fläche zurückbauen.“

Simons macht derweil der Verwaltung Vorwürfe. Sie sei mitverantwortlich, weil in dem neuen Wohngebiet viel zu wenig Parkplätze eingeplant worden seien. Im zweiten Abschnitt des Baugebiets Eichholz habe man diesen Fehler erkannt und korrigiert.Die Verwaltung antwortet prompt. Der Bebauungsplan für das Wohngebiet sei vom Rat verabschiedet worden. Unter denjenigen, die den Plänen in ihrer jetzigen Form zugestimmt hatten, sei auch Willi Simons gewesen.