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Zwei Tote auf A555FC-U21-Spieler überholten Zeugen in hohem Tempo vor tödlichem Unfall

Lesezeit 2 Minuten
Einsatzkräfte stehen in der Nacht auf der Autobahn in der Nähe eines ausgebrannten VW-Polos. Die Autobahn, auf der der Wagen steht, ist komplett gesperrt.

A555 bei Wesseling in der Nacht auf Samstag: Ein VW Polo fängt nach einem Unfall Feuer und brennt aus. Zwei Menschen sterben.

Der 1. FC Köln hat zwei Unfallfahrer aus der U21 freigestellt, betont aber die Unschuldsvermutung. Bislang schweigen sie zu den Vorgängen.

Die zwei 20-jährigen Autofahrer, die verdächtigt werden, in der Nacht zu Samstag auf der A555 bei Wesseling einen Unfall verursacht zu haben, bei dem zwei Menschen starben, sind Nachwuchsspieler des 1. FC Köln. Ihre Namen sind der Redaktion bekannt. Zudem gehören nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ aus Polizeikreisen auch ihre jeweiligen Beifahrer (20 und 21 Jahre alt) zur U21-Mannschaft des Vereins. Dafür gab es allerdings keine weitere Bestätigung. Die vier am Unfall Beteiligten kennen sich vom Fußball. Ob sie auch gegenwärtig Mannschaftskameraden sind, blieb zunächst offen.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung und Teilnahme an einem verbotenen Autorennen. Tatverdächtig sind ein 20-jähriger Audi-Fahrer und ein ebenfalls 20-jähriger Fahrer eines Mercedes. Paragraf 315d des Strafgesetzbuchs sieht bei illegalen Rennen mit Todesfolge eine Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren vor.

1. FC Köln stellt U21-Spieler frei

In einer Mitteilung hatte der Verein am Dienstag die direkte Beteiligung von zwei FC-Spielern bestätigt: „Der 1. FC Köln hat die beiden Unfallbeteiligten, um seiner Fürsorgepflicht nachzukommen, bis auf Weiteres vom Trainings- und Spielbetrieb befreit und ihnen weitergehende Unterstützung angeboten“. Für beide Spieler gelte „zunächst die Unschuldsvermutung“, heißt es in der Nachricht des FC: „In Gedanken ist der FC bei den Angehörigen der Unfallopfer und zutiefst betroffen über die Ereignisse.“

Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ erfuhr, schweigen die Fahrer bislang zum Unfallhergang. Aus Ermittlerkreisen heißt es, es habe bei ihnen keine Hinweise auf Drogen- oder Alkoholmissbrauch gegeben.

Einsatzkräfte in der Nacht auf Samstag am Unfallort.

Einsatzkräfte in der Nacht auf Samstag am Unfallort.

Die Identifizierung der Todesopfer steht weiterhin noch aus. Ihr Kleinwagen, ein Volkswagen Polo mit Kennzeichen MK für den Märkischen Kreis, war in der Nacht zu Samstag auf der A555 möglicherweise gerammt worden, fing Feuer und brannte anschließend aus. Jeweils seitliche Unfallspuren an den Fahrzeugen der FC-Spieler, einem Mercedes und einem Audi, deuten darauf hin, dass sie ebenfalls miteinander kollidierten.

Der Audi weist darüber hinaus starke Schäden an der Fahrzeugfront auf. Zunächst flüchtete der Fahrer des Mercedes offenbar vom Unfallort, kehrte später jedoch zurück.

Zeuge beobachtet Audi und Mercedes vor Unfall auf der A555

Der genaue Unfallhergang wird aktuell noch rekonstruiert, ein Gutachter ist damit beauftragt worden. Offenbar waren die jungen Fußballer auf dem Rückweg vom Regionalliga-Heimspiel ihres Vereins gegen Fortuna Köln.

Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat ein Zeuge bei der Polizei ausgesagt, die beiden Fahrzeuge seien vor dem Unfall in hohem Tempo an ihm vorbeigefahren.