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WirtschaftsförderungNeue Geschäftsführerin: „Die Stärke des Kreises ist die Energie“

Lesezeit 3 Minuten

Susanne Kayser-Dobiey wird neue Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Rhein-Erft GmbH.

Die 42-jährige Juristin Susanne Kayser-Dobiey aus Frechen übernimmt zum Jahreswechsel die Geschäftsführung der Wirtschaftsförderung Rhein-Erft GmbH (WFG). Mit ihr sprach Manfred Funken.

Freude über Vertrauensvorschuss

Herzlichen Glückwunsch zur neuen Aufgabe bei der Wirtschaftsförderung Rhein-Erft (WFG). Was reizt Sie an der Position?

Vielen Dank. Ich freue mich sehr über den Vertrauensvorschuss, den mir die Gremien der Wirtschaftsförderungsgesellschaft gegeben haben. Es ist eine sehr spannende Aufgabe, Ansprechpartner und Dienstleister für Unternehmen im Kreis zu sein und für den Standort Rhein-Erft-Kreis als potenziellen Unternehmensstandort zu werben. Es gilt den Strukturwandel mitzugestalten und hier wichtige Impulse zu setzen. Ich freue mich auf die Arbeit mit einem tollen und engagierten Mitarbeiterteam.

Bisher arbeiten Sie als selbstständige Rechtsanwältin in Frechen. Geben Sie Ihre Kanzlei für den neuen Job auf?

Die Position als Geschäftsführerin ist ein Vollzeitjob. Ich werde mich voll auf die Arbeit bei der WFG konzentrieren und meine Rechtsanwaltstätigkeit in der bisherigen Form nicht mehr weiterführen.

Fachkräfte sollen gesichert werden

Seit Jahrzehnten hat die FDP das Vorschlagsrecht für die WFG-Geschäftsführung. Sie sind Parteimitglied und aktuell FDP-Fraktionsvorsitzende im Frechener Stadtrat. Werden Sie das politische Amt weiter wahrnehmen?

Nein, ich werde den Fraktionsvorsitz sowie mein Ratsmandat zum Jahresende niederlegen.

Was sehen Sie für die nächsten Jahre als vorrangige Aufgabe der WFG an?

Die Zukunftsstudie REload 2030 hat die strategischen Arbeitsschwerpunkte bereits formuliert: Innovationsaktivität stärken, Fachkräftesicherung und Wohnortattraktivität im Kreis. Aus der Studie haben sich zahlreiche Projektideen ergeben, die sich schon in der Umsetzung befinden oder jetzt angegangen werden müssen. Darüber hinaus sollte auch der Breitband- beziehungsweise Glasfaserausbau von der WFG begleitet werden. Für Unternehmen ist der Zugang zum schnellen Netz ein entscheidender Wettbewerbs- und Standortfaktor. Nicht zuletzt gilt es, den Strukturwandel – bedingt durch das Auslaufen der Kohleförderung – zu bewältigen. Es gilt, die Stärke des Kreises als Energiekreis zu nutzen und das Rheinische Revier als Energierevier der Zukunft zu positionieren.

Unternehmen bei wirtschaftlicher Zukunft helfen

Was kann die WFG in Sachen Strukturwandel konkret leisten?

Mit Spannung erwarten wir alle die Ergebnisse der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ in der der Kreis durch den Landrat hervorragend vertreten ist. Nach den Vorgaben der Politik und des Landrates kann die WFG Motor für die Entwicklung von Projekten im Bereich Energierevier der Zukunft sein. Dabei wird es einen Wettbewerb der Ideen unter den Kohleregionen auch in den neuen Bundesländern um Projekte und Fördergelder geben. Hier gilt es, schnell zu sein. Ich bin davon überzeugt, dass die WFG vor allem auf Grundlage der RELoad-Studie, die ja die Entwicklung des Rhein-Erft-Kreises bis zum Jahr 2030 beschreibt, einen wichtigen Beitrag dazu leisten kann. Dabei wird es auch darum gehen, Unternehmen und ihren Mitarbeitern, deren bisheriges Geschäftsmodell mit dem Auslaufen der Kohleförderung wegfällt, dabei zu helfen, ihre wirtschaftliche Zukunft im Kreis zu finden, damit uns Wertschöpfung und Arbeitsplätze erhalten bleiben.

Vita

Susanne Kayser-Dobiey ist 1976 in Köln geboren und in Frechen aufgewachsen. Die Mutter von zwei Kindern wohnt in Königsdorf. Sie hat in Köln studiert und ist seit 2003 als Rechtsanwältin zugelassen. Als Syndikusanwältin war sie beim Dachverband der Berufsständischen Versorgungseinrichtungen (2002 bis 2009) und in einem Pensionsberatungsunternehmen (2009 bis 2015) beschäftigt. Seit 2016 ist sie selbstständige Anwältin in Frechen.

Zu ihren Hobbys zählt Kayser- Dobiey als FDP-Mitglied die Kommunalpolitik und „ab und zu ein wenig Joggen“. (fun)