Advent, AdventDie Weihnachtsmärkte im Rhein-Sieg-Kreis
- Das Kreisgebiet hat für Weihnachtsfans in der Adventszeit einiges zu bieten.
- In Troisdorf, Hennef, Much und Eitorf kommt man zum Beispiel in zauberhafte Stimmung.
- Ein Überblick.
Rhein-Sieg-Kreis – Zum ersten Adventswochenende öffneten die ersten Weihnachtsmärkte. Ein Rundgang über die Veranstaltungen im Kreisgebiet.
Troisdorf
Eine Jurte auf dem Pflaster aufzustellen, das ist gar nicht so einfach. Die Pfadfinder aus Sieglar und Spich durften einen der hölzernen Weihnachtsbaumständer zweckentfremden und mit ihrem riesigen Rundzelt den Winterwald in der Fußgängerzone schmücken. „In dem mit Feuerstelle oder Gasbrenner beheizbaren Zelt übernachten unsere Kinder und Jugendlichen auch bei Wintercamps“, warb Wölflingsleiterin Merle Bender für Natur-Abenteuer im digitalen Zeitalter. „Wir hatten zentimetertiefen Schlamm und eingefrorene Zahnpasta.“
Vor dem Zelt wurde Stockbrot gebacken, nebenan gab’s Selbstgebasteltes von rund 50 Pfadfindern aus verschiedenen Gruppen gegen eine Spende. Das Material: 100 Prozent Natur und noch dazu recycelt. Die lustigen Schneemänner bestehen aus ausrangierten und zersägten Maibäumen. Der mit Tannen und Holzhackschnitzeln dekorierte Winterwald bot Geschenkartikel und Kulinarisches. Viele Vereine und Institutionen, darunter die Altenrather Sandhasen, der TuS Oberlar, der spanische Elternverein und der Förderverein der Kita Schloßstraße, boten Plätzchen, Punsch und Glühwein und füllten so ihre Kassen auf. (coh)
Much
Eine bunte Kombination aus Holzbuden, dekorierten Zelten und opulent bestückten Ständen bildete die Kulisse des Bergischen Weihnachtsmarktes in Much. An mehr als 60 Ständen schlenderten die Besucher am Samstag und Sonntag entlang, rund um die Kirche St. Martinus Kirche und auf der Hauptstraße. „Der Mix aus Geselligkeit und Gemütlichkeit macht es aus“, erklärte Besucherin Roswitha Naß, „und das Glitzern überall.“ Für die 58-Jährige gehört der Bergische Weihnachtsmarkt zu den stimmungsvollsten in der Region, „ich komme jedes Jahr“.
Freuen dürfte ein solches Urteil auch oder gerade das Much-Aktiv-Team mit Michael Klement, Roswitha Steimel und Michael Müller. Großen Wert legen die Veranstalter auf Traditionen, seit jeher gibt es auf dem Mucher Weihnachtsmarkt hauptsächlich Handwerkliches zu erstehen. Holzbüdchen und nostalgische Karusselle verbreiteten einmal mehr weihnachtliche Stimmung in der Berggemeinde, die in diesem Jahr eine Premiere feierte: Eine Pferdekutsche pendelte zur Burg Overbach, wohin der Weihnachtsmarkt erstmals ausgeweitet worden war. (amh)
Hennef
Rindenmulch und die Holzspäne als Bodenbelag gehören seit einigen Jahren zum idyllischen Bild des Hennefer Weihnachtsmarktes. In diesem Jahr haben die Verantwortlichen die Späne nur noch als heimeligen Saum um Buden und Bäume ausgebracht. Die Wege wurden großzügig freigelassen, was Rolli-Benutzer und Kinderwagen-Chauffeure zu schätzen wussten.
Weniger angenehm für die Erbauer des Lebkuchenhauses war der Umstand, dass Unbekannte in der Nacht zum Samstag große Teile der Printenfassade herausbrachen und auf dem Markt verteilten. Der ehemalige Berufskolleg Fachlehrer Heiner Krautscheid, Erbauer des Lebkuchenhauses, musste Sonderschichten einlegen, neue Printen-Platten backen und die Löcher stopfen.
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Derartiges hatte der Hospizverein nicht zu beklagen. Dort lockten die Ehrenamtler um Edda Krumm mit selbstgenähten Kissen-Herzen und Basteleien aus Holzweihnachtsfigürchen. Rund 30 Sängerinnen des Hennefer Frauenchors Ton in Ton, die sich zugleich als meisterliche Bäckerinnen erwiesen, backten Plätzchen und füllten sie in jeweils 20 Geschenkbeutelchen ein. Machte 600 Säckchen, mit deren Erlös die Vereinskasse aufgefrischt wird.
Für ihren HTV hatte sich Bea Steimel in Sachen Handarbeit wieder mächtig ins Zeug gelegt, Schals, Handschuhe, Mützen gestrickt. Sie stand sogar mit einem Spiegel parat, um den Käufern zu zeigen, wie gut ihnen die Sachen stehen. (loi)
Eitorf
Mit einer schönen Atmosphäre präsentierte sich der Weihnachtsmarkt drei Tage lang auf dem Marktplatz. Nikolaus und Weihnachtsengel sorgten für eine besondere Stimmung. Der Weihnachtsmann mit Bischofsgewand und Krummstab verteilte Süßigkeiten an die Kinder, die Beamten der Polizeistation nahmen den hübschen Weihnachtsengel gleich mal in die Mitte.
Gefragt war die große Zahl von Weihnachtsartikeln von Weihnachtspyramiden und Figuren aus dem Erzgebirge bis zum Christbaumschmuck und mundgeblasenen Kugeln. Die Baumkugeln aus Thüringen hatte Ulla Gansauer aus Windeck-Leuscheid handbemalt. Anja Saßmannshaus aus Eitorf, die mit Susanne Grunow aus Windeck ihre Handarbeiten präsentierte, führte alle Techniken vom Spinnen bis zum Häkeln und Stricken vor. Am Stand der Awo konnten die Senioren SOS-Rettungsdosen erwerben, die den Rettungsdiensten in Notfällen schnelle Hilfe ermöglichen. An der Almhütte des Geselligkeitsverein Schweizer Buben aus Hove gab es Spießbraten vom Grill und Stockbrot am Lagerfeuer.
Der Markt wurde von der Gemeinde in Kooperation mit dem Aktivkreis durchgeführt, der dabei nicht nur die Beleuchtung und die Tannenbäume sponserte, sondern auch die Auftritte von Engelchen und Nikolaus sowie des Chores Young Hope. Kindergärten und Grundschulen sorgten für weitere Unterhaltung. (rö)