Ausflug ins GrüneMenschen in Rhein-Sieg nutzten erstes Frühlingswochenende
Rhein-Sieg-Kreis – Keine Probleme hatte der Stand-up-Paddler auf dem Rhein in Mondorf. Er konnte in aller Ruhe seinem ungewöhnlichem Sport nachgehen, ohne auf Abstandsregeln zu achten. Wenn überhaupt, hätte ihm nur ein Schiff zu nahe kommen können. Am Ufer wurde auf Abstand geachtet.
Rainer Greif war mit Ehefrau Anne mit dem Fahrrad unterwegs. „Wir wohnen in Bonn, und dort war es uns am Rheinufer einfach zu voll“, berichtete er. Deshalb hätten sich beide entschlossen, mit der Fähre nach Mondorf überzusetzen. „Hier ist mehr Platz, und wir können ohne Mühe die Abstandsregeln einhalten.“ Das schöne Wochenende nutzten viele, um im Grünen spazieren zu gehen.
So waren die Wanderparkplätze in der Wahner Heide fast alle so gut wie voll belegt. Im Naturschutzgebiet ist jedoch so viel Platz, dass die Spaziergänger sich nicht zu nahe kommen mussten.
Das schöne Wetter nutzen
Hans-Josef Dreckmann war mit seiner Ehefrau am Fliegenberg unterwegs. „Wir müssen das schöne Wetter doch ausnutzen.“ Bei ihrer rund zweistündigen Tour am Samstagnachmittag konnten sie auch mit einem Schäfer sprechen, der seine Herde „mit rund 700 Tieren beaufsichtigte“, so Soli Dreckmann. Und von ihm erfuhr das Ehepaar ein ungewöhnliches Problem, das die Corona-Krise verursacht habe. „Dem Schäfer fehlen jetzt die Fachleute zum Scheren, die um diese Jahreszeit eigentlich aus Polen kommen“, berichtete Soli Dreckmann, während sie ihre Wanderschuhe gegen gemütliche Slipper austauschte.
Annemarie Lummer hatte sich mit ihrer Tochter Karin am Parkplatz an der alten Panzerwaschanlage verabredet. Auch sie berichtete über eine Folge der Corona-Krise. „Es ist ungewöhnlich ruhig hier“, so die 85-Jährige. Sonst seien hier immer zahlreiche Flugzeuge zu hören. Familie Hoffmann machte ganz andere Beobachtungen. Ihre beiden Kinder entdeckten im Wasserbecken an der alten Panzerwaschanale Frösche und Molche.
Fasziniert beobachteten sie die Amphibien. Hans und Ilona Wirtz hatten sich ans andere Ende des Beckens gestellt, um den notwendigen Sicherheitsabstand einzuhalten. Sie waren aus Köln über den Rhein in die „wunderschöne Heide“ gefahren.
Staumauer der Wahnbachtalsperre
Die Staumauer der Wahnbachtalsperre war nicht nur bei Familien mit Kindern eine beliebtes Ausflugsziel. Auch Dagmar Barz aus Siegburg-Stallberg hatte sie für sich entdeckt. „Ich bin vor einiger Zeit von Berlin aus hierhin gezogen, weil ich in der Nähe meiner Tochter sein wollte“, erzählte die 74-Jährige. An der Spree war sie sogar offizielle Wanderführerin. „Normalerweise sind wir mit einer Gruppe von zehn bis 14 Personen unterwegs“, berichtete sie. Aber wegen der Abstandsvorschriften sei sie diesmal nur mit einer Bekannten am Ufer der Talsperre gewandert. „Es ist wunderschön im Rhein-Sieg-Kreis“, so ihre Eindrücke von der Landschaft.
Einige nutzten das Wochenende auch, um einen Ausflug nach Stadt Blankenberg zu machen. In den Straßen und Gassen der historischen Stadt achteten die Spaziergänger auf die Abstandsregeln.
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An der oberen Sieg wurden die Wanderwege ebenfalls gut genutzt. Familien mit Kindern mussten ihren Nachwuchs ab und zu ermahnen, beim Rumtoben anderen Spaziergängern nicht zu nahe zu kommen. Aber das konnte immer schnell geregelt werden.