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Weite Teile ohne WasserAlter Rheinarm in Bad Honnef verlandet immer mehr

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Weite Teile ohne Wasser: Der alte Rheinarm bei Bad Honnef südlich der Grafenwerther Brücke.

Bad Honnef – Im Jahr 2018, als der Rhein zuletzt extrem wenig Wasser führte, wurden einige Boote, die am Steg des Wassersportvereins Honnef (WSVH) am alten Rheinarm lagen, durch Grundberührung beschädigt. Um rund 30 Zentimeter hat der Verein nach Angaben seines Vorsitzenden Axel Tropp daher Anfang 2019 den Rhein vor den Steganlagen vertiefen lassen. Mit den 60.000 Euro Kosten sei man damals an die Grenzen der Leistungsfähigkeit gegangen. Trotz der Aktion ist der aktuelle Rheinpegel aber erneut „kritisch“, wie Tropp betont.

Am Samstag feiert der Verein mit einem Hafenfest das 100-jährige Bestehen. Thema dürfte dann auch erneut die anhaltende Verlandung des toten Rheinarms zwischen der Grafenwerther Brücke und der mittleren Buhne weiter südlich sein, die seit Jahrzehnten zunimmt und aktuell extreme Ausmaße hat.

Bad Honnef: Wassersportverein hat Pläne für Vertiefung

Das Problem: Den Ruderern des 370 Mitglieder starken WSVH fehlt so eine Übungsstrecke. Schon lange, erläutert Axel Tropp, habe man daher die Idee im Kopf, durch eine „leichte Vertiefung“ des Rheins um höchstens einen halben Meter eine gerade Strecke fürs Training zu verwirklichen.

Der Kies könne dabei beispielsweise auf die Seite geschaffen oder er müsse an andere Stellen gebracht werden. „Dem Rhein darf nichts entnommen werden“, betont Tropp.Das Ganze brauche natürlich die Zustimmung und Genehmigung der Behörden, darunter das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt und die Bezirksregierung Köln. Außerdem müssten Bodenproben entnommen werden, die von 2019 seien jedoch unkritisch gewesen. Technisch wäre eine Vertiefung bei derzeitigem Niedrigwasser „ideal“, ansonsten wäre ein Baggerschiff nötig, was die Kosten in etwa verzehnfache, so Axel Tropp.

Verein will Altrhein-Arm renaturieren und frisches Wasser zuführen

Im Rahmen des Hafenfestes will der Verein eine „Rheinaktie“ ausgeben, die einen Nennwert von fünf Euro haben und einen Beitrag zur Finanzierung des Projekts leisten soll. Es sei eine Form des Crowdfunding, stellt Axel Tropp klar.

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Auf der Homepage des Vereins heißt es unter anderem: „Wir wollen den Altrhein-Arm renaturieren, frisches Wasser zuführen, die Wassertiefe vergrößern und damit die Wassertemperatur senken. Wir wollen Ruheräume für die im und auf dem Wasser lebenden Tiere schaffen und klare Flächen für den Freizeitsport definieren. Das kommt uns allen zu Gute, nicht nur den Wasserlebewesen.“