In Bad Honnef wird künftig ein großes Wohn- und Geschäftsgebäude entstehen. Der Bebauungsplan war 2022 mit knapper Mehrheit beschlossen worden.
Elf Penthouse- und 48 WohnungenBau des 38-Millionen-Euro-Projekts in Bad Honnef beginnt bald
Voraussichtlich noch im ersten Halbjahr 2023 wird der Startschuss für ein 38-Millionen-Euro-Projekt fallen, das nach Einschätzung von Bürgermeister Otto Neuhoff von großer Bedeutung für die Bad Honnefer Innenstadt ist. Das Wohn- und Geschäftsgebäude „Piazza Verde Prima“ soll auf bisherigen Schotterflächen Am Saynschen Hof entstehen und eine neue Verbindungsachse zur Fußgängerzone schaffen.
Abgerissen werden dafür die ehemals von Schreibwaren Retz und Hutsalon Mertesacker genutzten Gebäude an der Fußgängerzone. Die Bauzeit soll rund zwei Jahre betragen. Realisiert wird das Projekt von der Siegburger SOIF Consulting GmbH & Co. KG, deren geschäftsführender Gesellschafter Alfred Schölzel die Pläne am Dienstag der Presse und anschließend interessierten Bürgern vorstellte.
Restaurant soll an der Fußgängerzone angesiedelt werden
Und der bei dieser Gelegenheit auch um weitere Mitinvestoren aus Bad Honnef werben wollte. Um fünf bis sechs Familien könne man den Investorenkreis noch ergänzen, sagte Schölzel. Das Projekt sei aber auch so durchfinanziert, versicherte er. Geplant sind in zwei viergeschossigen Gebäuden 48 Wohnungen und elf Penthouse-Wohnungen, die zwischen etwa 30 und 110 Quadratmeter groß werden sollen.
In einer zweigeschossigen Tiefgarage sollen 86 Stellplätze entstehen, aber auch 118 Fahrradabstellplätze sind vorgesehen. In den Erdgeschossen beider Gebäude sind Gewerbeflächen geplant, unter anderem für Einzelhandel, ein Restaurant oder auf 1000 Quadratmetern für einen Drogeriemarkt. Konkrete Namen konnte Alfred Schölzel noch nicht nennen. „Wir fangen jetzt mit den Gesprächen an.“ Das Restaurant solle an der Fußgängerzone angesiedelt werden.
Mit Blick auf die Nachhaltigkeit ist im Exposé der „Piazza Verde Prima“ von Car- und Bike-Sharing, einer Photovoltaikanlage auf dem Dach sowie von Dach- und Fassadenbegrünung die Rede. Die Gebäude würden zudem nach KfW-Standard errichtet.
Ausdrücklich sieht Alfred Schölzel in dem ebenfalls Am Saynschen Hof geplanten Projekt am heutigen Postgelände, auf dem ein Vollsortimenter angesiedelt werden soll, keine Konkurrenz. Es gehe um eine Ergänzung und um eine Erhöhung der Frequenz in der City.
Die hat, wie berichtet, zuletzt vor allem durch zunehmende Leerstände Schlagzeilen gemacht. Vor diesem Hintergrund hatten im Januar Geschäftsleute und Hauseigentümer sowie die Stadt Bad Honnef einen „Zukunftsvereinbarung“ für die City unterzeichnet. Eine logistische Herausforderung dürfte die Abwicklung des Baustellenverkehrs werden, der laut Schölzel über den Saynschen Hof und die Bundesstraße 42 geführt werden soll.
Bad Honnefs Wirtschaftsförderin Johanna Liel kündigte zu dem Thema Gespräche mit dem Ordnungsamt an. Der Bebauungsplan, der das Projekt erst möglich macht, war im Juni 2022 im Stadtrat mit der knappen Mehrheit von 14:13 Stimmen beschlossen worden. Kritiker von SPD und Grünen vermissten unter anderem preiswerten Wohnraum und hielten die Gebäude für zu groß.