Vor 65 Jahren gaben sich Eleonore und Horst Dultz das Jawort. Seit 2019 lebt das Ehepaar in Bad Honnef.
Eiserne HochzeitEheleute Dultz aus Bad Honnef verfolgten stets gemeinsame Interessen
Wenn es ein Paradebeispiel dafür gibt, dass die Redensart „Einen alten Baum verpflanzt man nicht“ durchaus nicht immer zutrifft, dann stehen Eleonore und Horst Dultz dafür. Sie zogen vor fünf Jahren nach Bad Honnef, um in der Nähe des Sohnes und von Enkeltochter Lea ihren Lebensabend zu verbringen.
Am Donnerstag (3. Oktober) feierten sie das Fest der eisernen Hochzeit. Kennengelernt haben sie sich im Jahr 1952 in der Landsmannschaft Ostpreußen und Pommern in Lörrach, wo sich ihre Wege beim „Tag der Heimat“ zum ersten Mal kreuzten. Aber wie kam es zu dieser schicksalhaften Begegnung?
Im Februar 1945 flüchtete Horst Dultz aus Königsberg
Horst Dultz wurde am 28. November 1929 im ostpreußischen Königsberg geboren, wo er auch die Volksschule durchlief und im April 1944 eine Lehre als Lokjunghelfer bei der Deutschen Reichsbahn begann. Dies endete abrupt mit der Flucht aus Königsberg im Februar 1945, die ihn in verschiedene Internierungslager nach Dänemark führte, wo er seine Schlosserlehre im E-Werk des Flüchtlingslagers Oksböl fortsetzte und als Maschinist und Schaltwart arbeitete.
Im September 1948 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er als Angehöriger der Luftwaffe in Munsterlager entlassen wurde und seinen Weg nach Lörrach nahm. Dort konnte er seine Lehre mit der Gesellenprüfung im Juli 1950 abschließen und trat eine Stelle in Basel an.
Eleonore Boike wurde am 25. Juli 1935 im pommerschen Lauenburg geboren, musste mit Mutter und Bruder 1946 aufgrund der Kriegseinwirkungen fliehen und sie kamen in ein Flüchtlingslager im oberbergischen Ründeroth.
Ihr Vater hatte seine kleine Familie über das Rote Kreuz gesucht und holte sie dann nach Kiel, wo sie die Volksschule besuchte. Ein Kriegskamerad des Vaters, der in Lörrach als Standesbeamter arbeitete, veranlasste die Familie 1950 dorthin umzusiedeln und Eleonore absolvierte eine Lehre als Lebensmittelverkäuferin, die sie 1953 erfolgreich beendete.
Da waren die beiden jungen Leute zwar bereits „verbandelt“, mussten aber mit der Eheschließung noch warten, bis Horst Dultz an der Bundesfachschule Northeim seine Techniker- und Meisterprüfung 1957 abgelegt hatte und eine Stelle im Frankfurter Raum angetreten war.
Eheleute Dultz aus Bad Honnef waren gemeinsam sportlich viel aktiv
Hierhin zogen sie nach der Hochzeit 1959 in Lörrach und 1963 kam Sohn Andreas hier zur Welt. 1967 wurde Horst Dultz als Fachlehrer an die – ehedem von ihm absolvierte – Bundesfachschule berufen und dorthin verlegten sie ihren Wohnsitz, den sie erst 2019 aufgeben sollten.
Ihr Rezept für eine glückliche Ehe lautet: „Gemeinsame Interessen und arm sein wie die Kirchmäuse, das schweißt zusammen!“ Und gemeinsame Interessen gab es reichlich im sportlichen Bereich wie Skilanglauf, Schlittschuhfahren, Rad fahren, im Dänemarkurlaub in der Nordsee baden oder im Badmintonverein.