Der Dachstuhl eines Holzhauses brannte am Donnerstag vollständig aus. Nach wenigen Stunden startete am selben Haus der nächste Großeinsatz.
Größtenteils zerstörtWohnhaus in Bad Honnef steht innerhalb weniger Stunden zweimal in Flammen
Ein Großaufgebot der Feuerwehr war am Freitagmorgen erneut im Bad Honnefer Stadtteil Aegidienberg im Einsatz. Das Wohnhaus war bereits am Donnerstagabend in Brand geraten und größtenteils zerstört worden. Einige Stunden nach dem Einsatz brannte dasselbe Haus erneut. Weil vor dem Gebäude mehrere hohe Bäume standen, mussten sich die Feuerwehrleute teilweise mit Kettensägen ihren Weg bahnen. Gegen 9 Uhr war der Einsatz beendet.
Die Feuerwehr war zunächst gegen 17.30 Uhr am Donnerstagabend zu dem Brand an der Straße Im Schlickerfeld in Aegidienberg alarmiert worden. Laut Lennart Gerlach, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Bad Honnef, hatte das Feuer bei Eintreffen der Feuerwehr bereits von einem Kamin an der Fassade des Gebäudes auf den Dachstuhl übergegriffen. Eine Wohnung in einem ausgebauten Dachstuhl brannte in voller Ausdehnung.
100 Feuerwehrleute bei Brand in Bad Honnef im Einsatz
Für die Bad Honnefer Feuerwehr wurde Stadtalarm ausgelöst, der Löschzug Bad Honnef, die Löscheinheit Rhöndorf und die Löscheinheit aus Aegidenberg waren im Einsatz. Die Feuerwehr hatte zunächst Schwierigkeiten, mit der Drehleiter zum Haus vorzudringen, weil vor dem Gebäude mehrere hohe Bäume standen. So bahnten sich die Einsatzkräfte mit Kettensägen ihren Weg.
Gegen 18.30 Uhr war das Feuer zunächst unter Kontrolle, bis in den späten Abend liefen die Nachlöscharbeiten. Die Drohnengruppe der Löscheinheit Königswinter wurde nachalarmiert, um einen besseren Blick auf den Dachstuhl zu haben.
Zur Ruhe kamen die Anwohner in Aegidienberg aber nur für wenige Stunden: Gegen 4 Uhr meldeten sich zahlreiche Anrufer bei der Feuerwehr ein, die erneut von einem Brand in dem Holzhaus berichteten. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte stand tatsächlich erneut der gesamte Dachstuhl in Flammen. Das Feuer hatte sich zudem auf Bereiche ausgedehnt, die beim Brand am Donnerstagabend noch nicht betroffen waren. Erneut wurde Stadtalarm für die Bad Honnefer Feerwehr ausgelöst, rund 110 Einsatzkräfte rückten an.
Drohne mit Wärmebildkamera suchte nach Glutnestern bei Brand in Bad Honnef
„Ein massiver Löschangriff von außen war nötig, um das Feuer in den Griff zu bekommen“, sagte Feuerwehrsprecher Lennart Gerlach. Auf Löscharbeiten im Innern des Gebäudes sei dagegen aus Sicherheitsgründen verzichtet worden. Zur besseren Koordinierung sei die Einsatzstelle in zwei Abschnitte unterteilt worden. Erneut wurde mit einer Drohne und Wärmebildkamera nach weiteren Glutnestern gesucht.
Kreisbrandmeister Stefan Gandelau kam zum Einsatzort, um sich ein Bild der Lage machen. Wir haben keine Erklärung dafür, sagte er. Die Feuerwehr Bad Honnef hat alles richtig gemacht. Als die Einsatzkräfte abgerückt seien, sei die höchste, von ei„ner Wärmebildkamera gemessene Temperatur 18 Grad Celsius gewesen. Wir hatten eine kalte, feuchte Nacht. Es ist professionell abgelöscht worden. Am Ende wurde der Bereich mit Netzmitteln, also Schaum, bedeckt.“
Verwundert war Gandelau über die dynamische Entwicklung des zweiten Feuers. „Es wurde zunächst ein Kleinbrand gemeldet, Nachbarn hatten eine leichte Rauchentwicklung bemerkt. Als der Kommandowagen nach wenigen Minuten eintraf, stand das Dach wieder im Vollbrand.“ Das sei ihm komisch vorgekommen, als er um 4.07 Uhr die erneute Alarmierung für einen Großbrand an der selben Adresse erhielt. Deshalb ist er selbst rausgefahren. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen.
Das DRK Siebengebirge versorgte die Einsatzkräfte mit Lebensmitteln, aus dem Kreisfeuerwehrhaus wurden Atemgeräte angeliefert. Ebenfalls vor Ort waren Mitarbeiter des Klärwerks, da bei dem Brand Löschschaum eingesetzt wurde. Gegen 8.45 Uhr waren die Nachlöscharbeiten beendet, der gesamte Dachbereich komplett eingeschäumt. Es folgt eine Brandnachschau um 12 und um 16 Uhr. (mit rkl)