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VortragHeimatverein erinnert an einst florierende Einkaufsmeile in Bad Honnef

Lesezeit 2 Minuten
Eine historische Ansicht eines Gebäudes.

Mit historischen Ansichten erinnert der Heimat- und Geschichtsverein Herrschaft Löwenburg an die einstige „Einkaufsmeile“ Rommersdorfer Straße.

Der Heimat- und Geschichtsverein Herrschaft Löwenburg nimmt die Historie der Rommersdorfer Straße unter die Lupe. Sie war einst Bad Honnefs Einkaufsmeile.

Es gibt in der Rommersdorfer Straße in Bad Honnef noch die Kultkneipe Küfer Jupp, die sich zeitweise derart zur Lokalpolitkneipe entwickelt hatte, dass Spötter im Stadtrat schon mal über die „Fraktion Küfer Jupp“ lästerten. Dann ist da an der Ecke zum Rheingoldweg noch die Kneipe „Im Krug zum grünen Kranze“.

Das Eisatelier hat in der Rommersdorfer Straße seinen Sitz, und weiter im Norden – kurz vorm städtischen Siebengebirgsgymnasium – gibt es noch den „Honnefer Grill“. Doch das pralle Leben floriert alles in allem nicht gerade in der Rommersdorfer Straße, die zurzeit komplett saniert und umgebaut wird.

Es gab alles, was die Menschen für den täglichen Bedarf brauchten

Es gab aber auch mal andere Zeiten, weiß der Heimat- und Geschichtsverein Herrschaft Löwenburg. Die Rommersdorfer Straße war früher „die“ Einkaufsmeile der Stadt Bad Honnef. Es habe auf der Dorfstraße einst „alles zu kaufen“ gegeben, was man für den täglichen Bedarf benötigt habe, weiß der 1954 gegründete Verein.

Ende November hatte er zu einem virtuellen Bummel durch die Rommersdorfer Straße eingeladen – und konnte sich vor Andrang kaum retten. Rund 200 Bürgerinnen und Bürger kamen in die Aula des Siebengebirgsgymnasiums (SIBI), mit 20 bis 30 hatte der Verein um seinen Vorsitzenden Philipp Herzog gerechnet.

Wegen der großen Resonanz bietet der Geschichtsverein nun einen Zusatztermin an, und zwar am Mittwoch, 22. Januar, um 19 Uhr im Foyer des Bad Honnefer Rathauses. Anhand von historischen Aufnahmen lässt er die Geschichte der einstigen Einkaufsmeile zwischen dem Markt und der Schaaffhausenstraße wieder auferstehen.

In der Nachbarstadt Königswinter hatte der Heimatverein Oberdollendorf und Römlinghoven im Sommer 2022 daran erinnert, dass die unscheinbare Lindenstraße einst die „Haupteinkaufsstraße“ des kleinen Weinortes gewesen war. An die „Kö von Oberdollendorf“ erinnert ein Film, in dem Filmemacher Georg Divossen aus Sankt Augustin zahlreiche Zeitzeugen zu Wort kommen lässt, die unter anderem an eine Bäckerei, eine Seilerei, eine Mühle, eine Milchhandlung, eine Metzgerei oder die Gaststätte Siebengebirge erinnern.

Oberdollendorfer erinnerten auch mit Ausstellung an die „Kö“ des Ortes

Auch in einer Ausstellung griff der Verein die Geschichte der Lindenstraße auf. 60 Jahre Heimatverein und 30 Jahre Brückenhofmuseum waren, so seinerzeit der Vorsitzende Peter Kummerhoff, Anlass für das Filmprojekt. Ein Film über das ganze Dorf wäre zu lang gewesen, daher konzentrierte sich der Filmemacher seinerzeit auf die „Kö“.

Nahezu täglich ist Georg Divossen, der sich auf Filme über Kultur, Ausstellungen und Künstlerporträts spezialisiert hat, zu Dreharbeiten in der Region unterwegs. Im November 2024 erst drehte er im Kunsthaus Troisdorf und im Pumpwerk Siegburg. Auch ein Film über den Eitorfer Künstler Giovanni Vetere stammt von ihm.