AboAbonnieren

Lehrschwimmbecken in AegidienbergBad steht ab 2022 Schulen und Vereinen offen

Lesezeit 4 Minuten
Neuer Inhalt

25 Meter lang ist das neue Becken im Lehrschwimmbad in Aegidienberg.

Bad Honnef – Die Wanne aus Edelstahl ist schon eingebaut, die Wände sind bis auf halber Höhe gefliest, darüber werden noch Schallschutzelemente installiert; ein über das Becken gespanntes Netz dient zurzeit als Fallschutz auch für die Fliesenleger, die an der rückwärtigen Fensterfront gerade ihrer Arbeit nachgehen; im Freien vor dem Eingang lagern Europaletten mit weiteren Fliesen für den Fußboden, daneben stapeln sich Edelstahlelemente für den Hubboden, der ebenfalls noch eingebaut werden muss in das neue Lehrschwimmbecken in Aegidienberg: Endes dieses Jahres soll das 4,5-Millionen-Euro-Projekt abgeschlossen sein und Anfang 2022 soll das kleine Bad neben der Theodor-Weinz-Grundschule nach einem Probelauf in Betrieb gehen.

Nutzung nur durch Schulen und Vereine

„Wir sind weitgehend im Zeitplan und voll im Kostenrahmen“, betonte am Donnerstag Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff, als die (eher symbolische) Grundsteinlegung für das städtische Projekt stattfand. Grundsteinlegungen gehen normalerweise in der Rohbauphase über die Bühne, doch die Corona-Pandemie hat auch in diesem Fall die Abläufe ein bisschen durcheinander gebracht. Die am Donnerstag mit Zeitungen, Münzen und Bauplänen gefüllte silberne „Zeitkapsel“ wird später in eine Nische im Foyer des neuen Schwimmbades gesetzt und diese durch einen Stein aus Lavabasalt aus der Vulkaneifel mit der Gravur 2021 verschlossen.

Neuer Inhalt

Den Grundstein legten: (v.l.) Werner Seifert (Bezirksausschuss Aegidienberg), Klaus Wegner (Betriebsausschuss), Hans-Joachim Lampe-Booms (Eigenbetrieb) und Otto Neuhoff (Bürgermeister).

Von September bis Dezember 2019 war das alte Lehrschwimmbecken aus dem Jahr 1975 abgerissen worden, nachdem es wegen statischer Probleme hatte geschlossen werden müssen. Baubeginn für den Rohbau war am 10. August 2020. Durch den Starkregen im Frühjahr 2021 – damals wurde die Baustelle unter Wasser gesetzt, der Schaden war laut Stadtverwaltung aber nur gering – kam es zu einer „geringen Bauverzögerung“.

Das könnte Sie auch interessieren:

Jetzt sei der richtige Zeitpunkt für die Grundsteinlegung, betonte am Donnerstag Hans-Joachim Lampe-Booms, der Leiter des städtischen Eigenbetriebs Bad Honnefer Bäder, unter dessen Regie auch das Freibad auf der Insel Grafenwerth steht, denn es sei inzwischen erkennbar, dass der Neubau ein Schwimmbad werde. Die Wasseraufbereitung im Keller sei schon in Angriff genommen, die Lüftungsanlagen auf dem Dach installiert und nicht zuletzt das Edelstahlbecken eingebaut. Weitere Aufgaben seien die Technik für die Steuerung oder die Ausstattung der Umkleiden mit Duschen und die Gestaltung des Eingangsbereichs.

Während das alte Lehrschwimmbecken nur Bahnen von knapp 17 Metern Länge hatte, sind sie im neuen Bad 25 Meter lang. Der Hubboden ermöglicht auf 12,5 Meter Länge das Anheben des Bodens bis auf Höhe des Beckenrandes; in diesem Abschnitt beträgt die Wassertiefe 1,80 Meter, ansonsten 2,50 Meter. Die 25-Meter-Bahnen machten das Bad attraktiver, betonte Lampe-Booms, die Teilung durch den Hubboden ermögliche etwa parallele Kurse für Schwimmer und Nichtschwimmer.

Das Lehrschwimmbecken wird nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, sondern den Schulen und den Vereinen. In der Vergangenheit waren unter anderem die Sportfreunde Aegidienberg oder die DLRG unter den Nutzern. Sie müssen sich laut Lampe-Booms wegen der Millionen-Investition auf höhere Nutzungsgebühren einstellen, deren genaue Kalkulation stehe aber noch aus.

Becken benötigt deutlich weniger Energie

Das neue Lehrschwimmbecken braucht nach Angaben des Eigenbetriebs Bad Honnefer Bäder nur rund 55 Prozent des sonst üblichen Energiebedarfs. Der städtische Energieversorger Bad Honnef AG entwickelte laut einer Mitteilung von 2020 ein nachhaltiges Energiekonzept zur Wärme- und Stromversorgung durch Integration eines neuen Blockheizkraftwerkes (BHKW) in die bestehende Heizzentrale, das die Wärmeversorgung ergänze und gleichzeitig Strom produziere, der zur Deckung des Strombedarfs der Schule und des Schwimmbads verwendet werde.

Die neue Photovoltaikanlage auf dem Dach eines Gebäudes der Theodor-Weinz-Schule werde in das Konzept zur „Eigenstromversorgung“ eingebunden, so dass etwa 80 Prozent des gesamten Strombedarfs umweltfreundlich und nachhaltig vor Ort erzeugt werde. (csc)

Bürgermeister Otto Neuhoff betonte anlässlich der Grundsteinlegung einmal mehr, dass zusammen mit dem unmittelbar benachbarten Begegnungszentrum und der neuen Joseph-Bellinghausen-Sporthalle unterhalb der Grundschule rund zehn Millionen Euro in die soziale Infrastruktur Aegidienbergs gesteckt worden seien. Der häufig geäußerte Eindruck, der Berg-Stadtteil werde vernachlässigt, sei verfehlt.