Einem 44-jährigen Angeklagten wurde auch schwere Körperverletzung vorgeworfen.
Streit um GoldketteVerfahren wegen schweren Raubes in Bad Honnef eingestellt
Das Verfahren war holprig gestartet und endete nun nach nur zwei Verhandlungstagen mit einer Einstellung gegen Auflagen.
Ein 44-jähriger Angeklagter musste sich seit Mai wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung vor der 1. Großen Strafkammer am Bonner Landgericht verantworten. Bereits der erste Verhandlungstag endete wegen einer Erkrankung, noch bevor er richtig begonnen hatte.
Die Anklage ging zunächst von folgendem Szenario aus: Am Abend des 12. März vergangenen Jahres ließ eine größere Gruppe auswärtiger Monteure den Tag im Foyer ihrer Unterkunft in Bad Honnef ausklingen. Unter den Anwesenden befanden sich auch der Angeklagte und das spätere Opfer.
Das Objekt der Begierde soll eine teure Goldkette gewesen sein
Es wurde viel getrunken, bis der Geschädigte gegen 21 Uhr die Runde verließ. Zwei Täter – so nahm es die Staatsanwaltschaft an; der zweite Verdächtige ist aber unbekannt – sollten sich verabredet haben, um den Mann zu überfallen. Das Objekt der Begierde soll eine teure Goldkette gewesen sein, die das Opfer um den Hals trug.
Eine Annahme, die aber nach der Vernehmung des Opfers und dessen Freundin so nicht mehr aufrechtzuerhalten war. Der Mann hatte zwar ein Foto der Kette vorgelegt. Das bewies aber nicht, dass er das Schmuckstück auch besessen hatte.
Tatsächlich war es wohl zu einem Streit zwischen den Männern gekommen, in dessen Verlauf das Opfer verletzt worden war. Es wurde ein Rettungswagen gerufen, die Ärzte im Krankenhaus stellten bei dem Mann nicht nur eine Schädelprellung sowie diverse Hämatome und Hautabschürfungen fest, sondern auch einen Blutalkoholspiegel von sagenhaften 4,4 Promille.
Verfahren wird gegen Zahlung von 1200 Euro eingestellt
So war denn auch die Aussage des Opfers von diversen Gedächtnislücken gekennzeichnet. Nach der Zeugenvernehmung zogen sich das Gericht sowie die Vertreter von Staatsanwaltschaft und Anwalt Volker Fritze zu einem Rechtsgespräch zurück.
Nach dem erneuten Einzug in den Verhandlungssaal verkündete die Vorsitzende Richterin Steffi Johann To Settel dann das Ergebnis der Besprechung: Das Verfahren wird auf Initiative der Staatsanwaltschaft gegen eine Zahlung von 1200 Euro eingestellt.