Kommentar zu InselkonzertenAchim Baumgartner könnte zum Buhmann der Region werden
Bad Honnef – Achim Baumgartner hat gute Chancen, zum Buhmann der Region zu werden angesichts der vielen Kritik von allen Seiten, die auf den Sprecher des BUND Rhein-Sieg niederprasselt, weil er gegen die insgesamt fünf auf der Insel Grafenwerth geplanten Konzerte juristisch vorgegangen ist.
Aber nun muss man wohl oder übel zur Kenntnis nehmen, dass er schon zweimal vorm Verwaltungsgericht Erfolg hatte. Und wer, wenn nicht ein Bund für Umwelt und Naturschutz soll sich für eben diese Natur einsetzen, wenn er sie in Gefahr sieht? Salopp formuliert: Baumgartner macht seinen Job.
Scharfe Kritik des Gerichts am Rhein-Sieg-Kreis und der Stadt Bad Honnef
Zugegeben, angesichts von größeren Veranstaltungen wie Rhein in Flammen oder R(h)einspaziert in der Vergangenheit ist es schwer nachvollziehbar, dass nun ausgerechnet bei den bestuhlten Konzerten an Pfingsten Vögel und Fledermäuse irreparablen Schaden nehmen sollen.
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Aber darum scheint es in den Entscheidungen des Verwaltungsgerichts auch nur indirekt zu gehen. Geradezu eine schallende Ohrfeige für den Rhein-Sieg-Kreis und die Stadt Bad Honnef sind jedenfalls die Aussagen des Gerichts, die Einschätzung der Behörden, eine Ausnahmegenehmigung für die Events sei nicht nötig, sei „offensichtlich rechtswidrig gewesen“. Und sie stehe „auch nicht im Einklang mit der Verwaltungspraxis der vergangenen Jahre“.
Das soll wohl heißen: Ihr hättet es wissen müssen, und das nennt man dann scharfe Kritik.
Alle Institutionen mit ins Boot holen
Keine Frage: Bleibt es bei dem Aus für die Pfingstkonzerte, ist das kulturell gesehen mehr als schade. Grafenwerth bietet einen tollen Rahmen für solche Events, das weiß man spätestens seit dem Joan-Baez-Konzert 2019. Aber vielleicht ist es bei künftigen Planungen ratsam, dass die Behörden und Veranstalter wirklich alle Institutionen mit ins Boot holen, um ähnliche Pleiten zu vermeiden. Dann müsste aber wohl auch der BUND von Achim Baumgartner mit dabei sein – so unbeliebt er inzwischen sein mag.