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„R(h)einspaziert“ mit KasallaFestival auf Insel Grafenwerth hat schärfere Auflagen

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Topact bei der Auflage 2022 des Open-Air-Festivals „R(h)einspaziert“: Kasalla. 

Bad Honnef – Im Zuge des Rechtsstreits um die auf der Insel Grafenwerth im Juni und Juli geplanten Konzerte, den der BUND Rhein-Sieg ausgelöst und der am Ende zur Verlegung der Events nach Bonn und Köln geführt hatte, stand zeitweise auch das Festival „R(h)einspaziert“ in Frage. Das Umsonst-und-draußen-Festival wurde erstmals 1992 vom Stadtjugendring Bad Honnef auf die Beine gestellt. Carsten Schultz sprach mit Marcelo Peerenboom, der dem Vorstand des Stadtjugendrings angehört und seinerzeit einer der Mitinitiatoren war, über „R(h)einspaziert“ 2022.Sind die Vorbereitungen abgeschlossen?Marcelo Peerenboom: Die groben Vorbereitungen sind natürlich abgeschlossen, das Open-Air ist in zwei Wochen. Jetzt geht es an die konkreten Dinge wie das Aufhängen der Plakate.

Das ist nur zwei Wochen vor der Veranstaltung vergleichsweise spät, oder?

Zwei Wochen sind eigentlich ausreichend, aber das hängt natürlich auch an der Manpower. Wir machen das ja alles ehrenamtlich.

Die lange Hängepartie wegen des Rechtsstreits des BUND um die Insel-Konzerte war für den Stadtjugendring ein Problem?

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In den Startlöchern für „R(h)einspaziert“: Marcelo Peerenboom.

Ja, das war ein massives Problem. Wir waren in großer Sorge, als wir mitbekommen hatten, dass der BUND gegen die Konzerte des Veranstalters Ernst-Ludwig Hartz vorgegangen ist. Das hat uns erstmal gelähmt. Das war für unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter auch belastend, die stecken da eine ganze Menge Herzblut und ihre Freizeit rein. Und wenn man sich nach zwei Jahren Corona darauf freut, endlich wieder ein Konzert veranstalten zu können und muss dann befürchten, dass es aus anderen Gründen wieder abgesagt wird – das war schon eine Motivationsdelle, durch die wir erstmal durch mussten.

Sie haben erst nach der Genehmigung durch den Rhein-Sieg-Kreis die Verträge mit den Bands unterschrieben?

Genau, wir haben die Reihenfolge eingehalten. Wir haben frühzeitig die Veranstaltung beantragt und gewartet, bis die Genehmigung da war und haben dann erst final die Verträge abgeschlossen.

Wie sehen die Auflagen aus, die der Rhein-Sieg-Kreis mit Blick auf den Naturschutz verfügt hat? Das ist ja neu für den Stadtjugendring...

Wir haben ja in diesem Jahr eh eine besondere Situation, weil die Grafenwerther Brücke zu R(h)einspaziert gesperrt ist...

...die denkmalgeschützte Brücke wird gerade aufwendig saniert und restauriert...

...und der gesamte Fußgängerverkehr über die Berck-sur-Mer-Brücke am Freibad geführt werden muss. Und da spielen die Auflagen schon mit rein, die uns untersagt haben, die Fußgänger über die Inselwege auf der Seite des alten Rheinarms zu lenken, die man normalerweise gehen würde. Dort dürfen die Besucher nicht entlang, weil es ein sensibles Naturschutzgebiet ist. Sie müssen am Rheinufer zum Veranstaltungsgelände gelangen.

Gibt es weitere Auflagen?

Wir dürfen zum Beispiel nichts direkt unter den Bäumen stehen haben. Wir müssen jetzt um 23.30 Uhr die Musik ausschalten. Wir dürfen die Scheinwerfer nicht mehr von der Bühne weg ausrichten, sondern immer nur zur Bühne hin, damit Fledermäuse und Vögel nicht gestört werden. Es sind insgesamt schon schärfere Auflagen als früher.

Das bedeutet auch mehr Personalaufwand?

Ja, weil wir die Security aufstocken mussten, da wir viel mehr zu kontrollieren haben. Wir müssen ja etwa darauf achten, dass die Besucher nicht die Wege verlassen.

Familienfest und Konzerte

Am Samstag, 13. Juni, steht „R(h)einspaziert“ auf der Insel Grafenwerth auf dem Programm. Ab 18 Uhr spielen die Bands beziehungsweise Musiker Kasalla, Mo-Torres, StadtRand, King Loui und Frame the Moon. Vormittags und mittags können Kinder und Jugendliche an einem Kinderflohmarkt teilnehmen, der Nachmittag gehört traditionell den Familien beziehungsweise Kindern und Jugendlichen mit verschiedenen Spielen und einer Hüpfburg. Der Eintritt ist wie immer frei.

Der Zugang zur Insel über die Grafenwerther Brücke ist ab 14 Uhr gesperrt; sie wird zurzeit saniert. Das Festival-Gelände kann über die südlich liegende Berck-sur-Mer-Brücke (am Freibad) erreicht werden. (csc)

Das Programm ist unter Dach und Fach und wie immer eine Mischung aus Profis und Nachwuchsbands?

Genau. Wir haben als Topact Kasalla. Da freuen wir uns mega drauf, die wollten wir schon vor zwei Jahren haben. Kasalla ist eine zugkräftige Band und populär in der Region. Dann haben wir StadtRand, auch eine populäre „Stimmungsband“, die beim letzten Mal schon da war und die richtig Bock hat, bei uns nochmal zu spielen. Dann haben wir Frame the Moon, Mo-Torres und King Loui. Es sind also Bands dabei, die schon sehr bekannt sind, aber auch solche, die noch den Nachwuchsstatus haben. Es geht bei der Musik sehr um Stimmung und gute Laune, die wir alle nach zwei Jahren Corona sicher gut vertragen können.

Sind Sie stolz, voraussichtlich das einzige Konzert 2022 auf der Insel Grafenwerth veranstalten zu können?

Stolz ist vielleicht der falsche Ausdruck. Wir hätten uns sehr gefreut, wenn die Insel mehr Veranstaltungen gesehen hätte. Sie ist eine tolle Location, und dass man auf den Naturschutz Rücksicht nehmen kann, beweisen wir seit 30 Jahren, das können andere Veranstalter auch. Aber dass wir in diesem Jahr der einzige Konzertveranstalter sind, das macht uns schon besonders.