Unkel – Nach zwei Jahren der Schließung beziehungsweise des eingeschränkten Betriebs versucht das Willy-Brandt-Forum Unkel im Jahr 2022 einen Neustart. Das Museum für Zeitgeschichte im letzten Wohnort Willy Brandts, im dem er 1992 verstorben ist, plant unter anderem Ausstellungen und Vorträge.

Zum 30. Todestag des Bundeskanzlers und Friedensnobelpreisträgers am 3. Oktober 2022 soll zudem in Kooperation mit der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, die die Dauerausstellung im Unkeler Haus seit dem Herbst 2021 betreibt und unterhält, eine Gedenkfeier mit der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer stattfinden.

Ausstellung erinnert ab März an das Wirken des Friedensnobelpreisträgers

Unter dem Motto „Ohne Frieden ist alles nichts“ plant das 2011 eröffnete Willy-Brandt-Forum vom 25. März bis zum 1. Mai eine Ausstellung mit insgesamt 22 Friedensbrettern der Aktionskünstlerin Bali Tollak. Mit der Ausstellung will das Forum an die Auszeichnung Willy Brandts mit dem Friedensnobelpreis im Jahr 1971 erinnern. „Die Friedensbretter“, heißt es in der Ankündigung, „sind eine eindrucksvolle und bildstarke Demonstration des ungebrochenen und unbrechbaren Friedenswillens in allen Kulturen zu jeglicher Zeit.“

Vom 6. Mai bis 6. Juni will das Willy-Brandt-Forum die Ausstellung „Willy Brandt auf Münzen und Medaillen“ zeigen. Sie geht laut Ankündigung zurück auf die wohl umfangreichste Sammlung von Willy-Brandt-Medaillen, die der Bonner Numismatiker Ferdinand Dahl zusammengetragen habe.

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Die Medaillen stammten aus Brandts Zeit als Regierender Bürgermeister von Berlin und als Bundeskanzler sowie aus den Jahren der Wiedervereinigung und seines Todes. Die meisten Medaillen seien aus Anlass der Verleihung des Friedensnobelpreises aufgelegt worden.

Am Museumstag Wanderung durch Unkel

Am Internationalen Museumstag (15. Mai) beteiligt sich das Forum unter anderem mit einem Spaziergang, der vom Brandt-Forum über insgesamt acht Stationen durch Unkel führt. Eine Etappe ist unter anderem das Alte Rathaus, in dem Willy Brandt Brigitte Seebacher geheiratet hat.

Das Spannungsverhältnis zwischen Populismus, Pluralismus und Integration wird laut Ankündigung am 24. Juni der Gastarbeitersohn Allessandro Bellardita beleuchten, Richter und Dozent an der Hochschule für Rechtspflege in Schwetzingen. Nach der Sommerpause wird die Veranstaltungsreihe „40 Jahre Nord-Süd-Bericht“ unter anderem mit dem aus Indien stammenden Reporter und Filmemacher Ashwin Raman fortgesetzt. (csc)Willy-Brandt-Forum Unkel, Willy-Brandt-Platz 5, 53572 Unkel/Rhein, (0 22 24) 77 99 302.