Abriss in RuppichterothDie Winterscheider Mühle ist Geschichte
Ruppichteroth – Rauschende Feste wurden hier gefeiert, Hochzeiten, Taufen und Jubiläen. Wochenendausflügler kehrten hier ein, genossen Kaffee und Kuchen oder zünftige Abendküche. Doch wer heute durch das Derenbachtal fährt, wird nur noch Überreste der Winterscheider Mühle erkennen können. Die Abrissbagger haben Teile der alten Gebäude bereits niedergelegt, um Platz zu schaffen für die Projekte des neuen Eigentümers.
Gemeindezentrum geplant
Einige Jahre war das Hotel-Restaurant bereits ungenutzt, Pläne für ein Messehotel, 2010 von einem Projektentwickler betrieben, ließen sich nicht realisieren. Inzwischen hat die Freie Evangeliums Christengemeinde Hennef das Objekt gekauft. Das bisherige Gemeindezentrum in Hennef soll, weil der Platz nicht mehr ausreicht, zur Winterscheider Mühle verlegt werden. Am 29. November 2013 hat die Christengemeinde die Änderung von Flächennutzungs- und Bebauungsplan beantragt.
Sie will eine Gemeindeeinrichtung für kirchliche Zwecke, also für Versammlungen und Gottesdienste, einrichten. Dazu kommen ein Gemeindehaus, Seminar- und Gebetsräume sowie Spiel- und Sportmöglichkeiten. Teile des alten Gebäudekomplexes sollen erhalten und saniert werden. Als Neubauten kommen zum Beispiel eine Mehrzweckhalle und ein Kindergarten hinzu. Der bestehende Bebauungsplan hat schon hergegeben, dass eine Abrissgenehmigung erteilt werden konnte und ein Seminargebäude, das heutige TNT-Jugendhaus, bereits modernisiert wurde. Andere Vorhaben allerdings bedürfen neuer planungsrechtlicher Grundlagen.
Immerhin liegt das große Grundstück außerhalb des Siedlungsbereiches und in einem Landschaftsschutzgebiet, da gilt es, Waldbestand und Wasserrecht genau zu berücksichtigen. Im Hauptgebäude, dem früheren Hotel, sind Schlaf- und Schulungsräume, eine Kantine mit Küche und Speiseräume für die Besucher vorgesehen. Drei Wohnungen werden eingerichtet, das Schwimmbad wird zu einem späteren Zeitpunkt wieder hergerichtet.
Ursprüngliche Planungen für einen Taufteich im Freien lassen sich dagegen nach erheblichen Bedenken der Fachbehörden nicht umsetzen. Diese Feiern gehören zum Gemeindeleben und finden etwa zweimal im Jahr statt. Getauft wird stattdessen künftig im Derenbach, bei der Renaturierung des Gewässers soll das berücksichtigt werden.
Der Ausschuss für Planung und Umwelt hat die Änderungsbeschlüsse in seiner jüngsten Sitzung durchgewunken. In Kürze werden die Pläne für die Bürger öffentlich ausgelegt.