Andreas Pinkwart zu BesuchMaschinenfabrik in Much stellt innovative Schrauber her

Der Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (l.) ließ sich von Marcus Stuhlert eine in Much hergestellte Pumpe erklären.
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Much – Windräder, die in luftiger Höhe mit gewaltiger Kraft Strom erzeugen, riesige Bagger, die sich in die Erde fressen oder Stahlbrücken: Zusammengehalten werden sie alle durch Schrauben. Und die werden mit Werkzeugen aus dem Mucher Dörfchen Birrenbachshöhe präzise festgezogen. Bei der Maschinenfabrik Wagner, weltweit bekannt unter dem Produktnamen Plarad, war Andreas Pinkwart, noch Wirtschaftsminister von NRW, am Donnerstag sichtlich beeindruckt.
Für den in Alfter lebenden Politiker war der Besuch im Bergischen ein Heimspiel. Er wurde 1960 in Berg-Seelscheid geboren und ging bis zu seinem Abitur 1979 in Neunkirchen zur Schule.
Schrauber werden digital gesteuert
Die Firma sei weltweit überall da im Geschäft, wo es darum gehe, etwas zu verschrauben, berichtete Geschäftsführer Dr. Marcus Stuhlert. Die Schrauber würden inzwischen digital so gesteuert, dass sie beim Festschrauben abschalteten, sobald das geforderte Drehmoment erreicht werde.
Gemessen werde der Newtonmeter-Wert herkömmlich über die Stromaufnahme, inzwischen aber über die Nuss, die die Schraube drehe. Möglich sei auch, in der Schraube selbst zu messen, erklärte Stuhlert.

NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart legte Hand an und versuchte sich an einem Plarad-Schrauber.
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Der Mucher Mittelständler beschäftigt weltweit 160 Mitarbeiter, die auch vor Ort auf Förderplattformen und Windrädern im Einsatz sind. Im Angebot sind Mietgeräte, die pro Schraubvorgang bezahlt werden. Ist die vereinbarte Anzahl erreicht, schaltet das Gerät ab und muss via Internet neu aktiviert werden. Stuhlert schätzt den Marktanteil von Plarad auf weltweit 20, in Europa auf 30 Prozent.
Weil viele Projekte unter staatlicher und teilstaatlicher Regie stünden, wie zum Beispiel die Modernisierung der Bahn, habe die Corona-Pandemie kaum Einfluss auf das Geschäft.
Pinkwart riet dem Geschäftsführer, in die Schulen zu gehen, mit Berufskolleg und Fachhochschulen zu kooperieren, um Fachkräfte zu werben: „Zeigen Sie, was Sie hier machen.“ Jugendliche seien begeisterungsfähig, wenn sie etwas in die Hand nehmen könnten und erführen, dass es um innovative und klimaschützende Themen gehe.
Um die Herausforderungen der Digitalisierung ging es bei einem Besuch Pinkwarts bei der Conet-Unternehmensgruppe in Hennef. Es gelte, das Tempo, das die Corona-Pandemie erhöht habe, beizuhalten, sagte Pinkwart.