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Fragen und AntwortenB56 in Neunkirchen-Seelscheid bekommt Kreisel, Radweg und Busstopps

Lesezeit 3 Minuten
Autos stehen an einer Kreuzung.

Die Bundesstraße 56 wird von Pohlhausen bis Heister verbreitert.

Ein gefährliches Pflaster ist die B56 vor allem für Radfahrer. Der geplante Ausbau bei Pohlhausen soll auch dem Busverkehr nützen.

Seit mehr als zehn Jahren schon ist der Ausbau der Bundesstraße 56 in Seelscheid zwischen Pohlhausen und Heister in der Diskussion. Nun wird es konkret. Vor mehr als 100 Bürgerinnen und Bürger erläuterte der Projektleiter des Landesbetriebs Straßen NRW die Pläne. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Was ändert sich für Autofahrer in Pohlhausen?

Die Verbindung zwischen Seelscheid und Siegburg/Sankt Augustin ist eine der am meisten befahrenen Bundesstraßen in der Region. Auch künftig sollen Pendler nicht ausgebremst werden. Ein einspuriger Kreisverkehr in Pohlhausen wird die Ampelkreuzung ersetzen.

Die Lichtzeichenanlage an der Querverbindung zur B 507 bleibt und soll so geschaltet werden, dass kein Rückstau in den Kreisel entsteht, erklärte Projektleiter Hans-Günter Schnitzler. Eine Tangente sei überflüssig.

Ausbau Bundesstraße 56

Ausbau der B 56 im Neunkirchen-Seelscheider Ortsteil Pohlhausen.

Was geschieht mit dem Gefahrenpunkt Krahwinkel?

Die schmale Landstraße auf dem Abschnitt zwischen Pohlhausen und Krahwinkel, wo Tempo 70 erlaubt ist, wird breiter und weniger abschüssig. Die Kreuzung in Krahwinkel, an der derzeit wegen der Unfallgefahr eine Begrenzung auf 50 km/h gilt, erhält aus jeder Richtung eine Linksabbiegespur.

Wo bleiben die Radfahrer?

Derzeit müssen sie entweder oft verschmutzte Landwirtschaftswege nutzen, die zudem einige Steigungen und abschüssige Abschnitte aufweisen, zudem in der Ortslage Pohlhausen eine durch eine hohe Hecke unübersichtliche Stelle. Oder sie nutzen die zu schmale B 56 ohne Randstreifen, wo bei Heister schon Radfahrer und Fußgänger zu Tode kamen.

Die Planung beinhaltet einen kombinierten Geh- und Radweg als Lückenschluss. Radfahrer kommen dann besser und sicherer voran, so Schnitzler, wobei der Anteil der schnelleren E-Bikes sicher steigen werde.

Gibt es Knackpunkte?

Der neue Geh- und Radweg verläuft aus Richtung Siegburg bis kurz hinter Pohlhausen auf der Ortsseite. Manko: Im Bereich des Kreisverkehrs müssen die Nutzer die Seite wechseln. Dabei unterstützen Querungshilfen.

Dicht umringt waren die Planzeichnungen des Landesbetriebs Straßen NRW.

Kreisverkehr auf der B 56 in Pohlhausen: Dicht umringt waren die Planzeichnungen des Landesbetriebs Straßen NRW.

Einige Bürger sehen für Fußgänger eine Verschlechterung, da die Ampel wegfällt, und regten einen zusätzlichen Zebrastreifen an. Andere verwiesen auf die Querung in Heister, wo es derzeit schon funktioniere.

Was ändert sich für die Busse?

Für die Schnellbuslinie 56, die derzeit gar nicht in Pohlhausen hält, werden zwei neue Stopps geschaffen. Diese liegen allerdings aus Platzgründen etwa 200 Meter auseinander. Kritik der Bürger: Wer zum Beispiel morgens in Richtung Siegburg vom Fahrrad in den Bus umsteigt, muss abends in Gegenrichtung ein Stück zum abgestellten Rad zurücklaufen.

Die 56 auf dem Umsteigeplatz halten zu lassen wie die anderen Linien, unter anderem die 577, würde die Fahrtzeit zu sehr verlängern.

Bleibt der Wendeplatz so erhalten?

Die von Bäumen umgebene Fläche, heute wenig ansehnlich und abends ein Angstraum, soll zur Mobilstation aufgewertet werden. Unter anderem mit Leihfahrrädern, Car-Sharing und befestigten Fußwegen zur B 56.

Wie sieht der Zeitplan aus und was kostet der Umbau?

Die Behörde hat das Planfeststellungsverfahren gewählt, das eine höhere Rechtssicherheit bietet. Im ersten Quartal 2024 soll das Vorhaben in die Offenlage mit Bürgerbeteiligung gehen. Baubeginn und Bauzeit hängen nach Angaben des Landesbetriebs mit der endgültigen Festlegung der Verkehrsführung zusammen. Gleiches gelte für Art und Umfang etwaiger Sperrungen. Auch die Baukosten könnten noch nicht beziffert werden.

Warum wurde das Projekt seit 2011 mehrfach verschoben?

Laut Behörde unter anderem wegen der neuen, strengeren Richtlinien und Umweltgesetze. Weil das kleine Wäldchen zwischen Kreisverkehr und B 507 unter Schutz steht, kann hier keine Bushaltestelle angelegt werden. Drei neue Entwässerungsanlagen sind nun im Einzugsgebiet der Wahnbachtalsperre geplant.

Das Oberflächenwasser wird an einer Stelle gereinigt und gedrosselt in den Jabach eingeleitet, um die Hochwassergefahr bei Starkregen zu minimieren. Weitere Verbessungen: Der Geh- und Radweg wird 2,50 Meter breit, und die neue Fahrbahndecke der Bundesstraße bekommt „Flüsterasphalt“.