Ein Bewohner wurde von einer Katze gebissen, als er das Tier vor den Flammen retten wollte. Er wurde dabei leicht verletzt.
GroßeinsatzHaus in Much brennt – Familie muss zusehen, wie ihr Zuhause zerstört wird
Die Flammen schlugen bereits aus dem Dach und den Fenstern des vorderen Giebels des frei stehenden Einfamilienhauses an der Straße Im Proffgarten, als die ersten Einsatzkräfte in Marienfeld eintrafen. Gegen 22,30 Uhr war die Feuerwehr zu einem Dachstuhlbrand gerufen worden. Der Einsatzleiter, Gemeindebrandinspektor Timo Kautz, ließ sofort weitere Einheiten und die Drehleiter aus Neunkirchen-Seelscheid nachalarmieren.
Die vier Bewohner hatten sich bereits ins Freie retten können. Schnell hatte sich der Brand im Obergeschoss des Fertighauses ausgebreitet. Zunächst habe das Zimmer zur Straßenseite, die Küche, in Vollbrand gestanden, berichtete der Leiter der Feuerwehr, Markus Büscher. Über den Spitzboden sei das Feuer weiter nach hinten gelaufen. An mehreren Stellen hatten die Flammen die Dachziegel schon wegplatzen lassen.
Zwei Katzen galten als vermisst
Der Familienvater war noch einmal hineingelaufen und hatte versucht, eine der Katzen zu packen, um sie ins Freie zu holen. Doch das Tier biss zu und verletzte ihn an der Hand. Er musste sich verbinden lassen. Zwei Hunde waren mit nach draußen gekommen. Zwei Katzen galten während der Löscharbeiten als vermisst. Sie wurden noch in der Nacht gefunden, offensichtlich unverletzt, so Feuerwehrpressesprecher Markus Frohn. Andere Kleintiere waren außerhalb des Gefahrenbereichs im Garten.
Einsatzleiter Kautz ließ von mehreren Trupps die Flammen in dem Zimmer niederschlagen. Parallel dazu bauten andere Wehrleute die Drehleiter auf, von der aus weiter gelöscht wurde. Mit Einreißhaken entfernten die Feuerwehrmänner die Dachziegel, um an die Brandherde zu gelangen. Im Inneren versuchte ein weiterer Trupp, der sich auch ins Dachgeschoss vorwagte, den Brand zu bekämpfen.
Auf der gegenüberliegenden Giebelseite wurde die zweite Drehleiter in Stellung gebracht. Einsatzkräfte aus Seelscheid deckten die Dachhaut auch an dieser Stelle ab, um Glutnester wirkungsvoll bekämpfen zu können. Die Feuerwehr Ruppichteroth rückte ebenfalls an. Sie brachte weitere Atemschutzgeräteträger und stellte zudem den Grundschutz für das Mucher Gemeindegebiet sicher.
Nach gut einer Stunde stellte sich der Löscherfolg sichtbar ein. Der braune Rauch, der zuvor aus dem Haus gequollen war, wich weißem Wasserdampf. Die Wehrleute begannen damit, weite Teile des Dach abzudecken. Schwarz verkohlte Balken ragten in den Himmel, glimmende Einrichtungsgegenstände und Dämmmaterialien wurden durch die Fenster ins Freie geworfen.
Haus vorerst unbewohnbar – Nachbarn nehmen Familie auf
Die Bewohner mussten dabei zusehen, wie ihr Zuhause zerstört wurde. Nachbarn, Polizei und Feuerwehr kümmerten sich um sie. Nachbarn erklärten sich bereit, sie unterzubringen. Denn das Gebäude ist nach dem Brand vorläufig unbewohnbar. Neben den Schäden durch das Feuer hatte das Löschwasser Wänden und Decken zugesetzt. Der Energieversorger schaltete das Haus stromfrei.
Die Brandursache ist noch völlig unklar. Die Bewohner konnten, so die Polizei, dazu keine Angaben machen. Brandermittler werden ihre Arbeit aufnehmen. Eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes bot die Unterstützung der Gemeinde an. Haus und Grundstück wurden von der Polizei beschlagnahmt.