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Brandstiftung vermutetStroh-Kuh in Much geht in Flammen auf

Lesezeit 3 Minuten
Helfer der Feuerwehr löschen Strohballen auf einer Wiese.

Mit einem Radlader ließ die Feuerwehr die brennenden Strohballen auseinanderziehen, um das Feuer zu löschen.

Der Ernteverein Much hatte die Figur an der Landesstraße aufgestellt, um für ein Fest in zwei Wochen zu werben.

Ein Haufen schwarzer Strohhalme ist alles, was von der Kuh-Figur bei Gippenstein übrig geblieben ist. Der Ernteverein Much hatte die Figur aus Strohballen gut sichtbar an der Landesstraße 312 aufgestellt, um auf das Erntefest am übernächsten Wochenende aufmerksam zu machen. „Wir hatten sie am Freitag erst aufgebaut“, schildert der 2. Vorsitzende Thomas Diez. Doch in der darauf folgenden Nacht ging die Kuh in Flammen auf.

Mucher Feuerwehr löschte das brennende Stroh

Je zwei Rundballen und zwei Quaderballen bilden den Körper der Kuh, ein halber Quaderballen den Kopf. Bemalte Holzplatten formen die Augen und die Schnauze. Gut zweieinhalb Stunden dauere es Diez zufolge, eine solche Figur aufzustellen und zu fixieren.

Gleich drei davon grüßen bis zum Erntefest vom 13. bis 15. September Autofahrer vor den Toren Muchs, nämlich an der L312 bei Gippenstein, an der Bundesstraße 56 vor dem Abzweig nach Hohr und bei Wersch.

Doch die Gippensteiner Kuh überstand die erste Nacht nicht: Gegen 2.30 Uhr hatte jemand die Strohballen angezündet, so die ersten Erkenntnisse der Polizei. Als die Feuerwehr eintraf, brannten die Strohballen bereits komplett. Die Wehrleute konnten das Gebilde nicht retten.

Auch der Ernteverein Much geht von Brandstiftung aus

„Normalerweise lassen wir Heu- und Strohballen schon mal kontrolliert abbrennen, weil die Löscharbeiten sehr aufwendig sind. Das war hier aufgrund der Nähe zur Straße und einem Maisfeld nicht möglich“, sagt Einsatzleiter Markus Frohn. Die Wehrleute ließen die Ballen mithilfe eines Radladers auseinander ziehen und löschten sie ab, rund anderthalb Stunden dauerte das.

Die Nachricht hatte in Much am Morgen bereits die Runde gemacht. Die Anruferin hatte ein Bild von den Flammen in eine Facebook-Gruppe gestellt. Empörte Kommentare sammelten sich darunter. „Dort habe ich es am Morgen gesehen, die Jungs von der Feuerwehr haben uns auch Fotos geschickt“, sagt Thomas Diez. Der Ernteverein folgt der Vermutung der Polizei, dass die Ballen jemand angezündet hat.

Da war eine Party im Gewerbegebiet. Auf dem Nachhauseweg muss jemand auf dumme Gedanken gekommen sein
Jennifer Brungs, Vorsitzende des Erntevereins Much

„Da war eine Party im Gewerbegebiet. Auf dem Nachhauseweg muss jemand auf dumme Gedanken gekommen sein“, mutmaßt die 1. Vorsitzende, Jennifer Brungs. „Wir waren fassungslos, dass sowas passiert. Wir machen das ehrenamtlich und damit es schön aussieht.“

Männer, Frauen und Kinder stehen vor einer Kuh aus Strohballen.

Thomas Diez (links) und Jennifer Brungs (5.v.l.) und das Team vom Ernteverein zögerten nicht lange und bauten die Kuh wieder auf.

Doch das Team zögerte nicht lange und beschloss, die Kuh wieder aufzubauen. „Die Sachen hatten wir noch auf dem Hänger und wir haben ein junges, motiviertes Team“, sagt Diez. Am Samstagmittag stand die neue Kuh bereits wieder neben der L312.

Erntefest in Much beginnt am 13. September

Das Erntedankfest beginnt am 13. September mit der „Pflaumen-Party“ in der Sülzberghalle. Am darauffolgenden Abend gibt es Rock und Tanz unterm Erntekranz. Highlight des Sonntags ist der Bauernmarkt mit Handwerkskunst, Kutschfahrten und Spielemobil. Die Polizei hat indes die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung durch Feuer aufgenommen. Wer zwischen 2 Uhr und 2.40 Uhr etwas an der L312 bemerkt hat, kann sich als Zeuge unter 02241/541-3421 melden.