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Zwei VerletzteGroßbrand sorgt für massiven Schaden an Restaurant in Neunkirchen-Seelscheid

Lesezeit 3 Minuten
Ein Feuerwehrmann in einem Drehleiterkorb vor einem brennenden Dachstuhl.

Verkohlte Dachbalken ragen am Tag nach dem Großbrand in Neunkrichen-Seelscheid in den Himmel.

Zwei Männer wurden verletzt, als sie aus dem Fenster sprangen, um sich zu retten. Die Zeithstraße war während des Einsatzes voll gesperrt.

Verkohlte Dachbalken ragen in den Himmel, die Fensteröffnungen des Hauses an der Zeithstraße sind schwarz. Es müssen sich dramatische Szenen abgespielt haben, als die Flammen aus dem Dach schlugen und die beiden Männer um Hilfe riefen, sich schließlich entschlossen, aus dem Fenster im ersten Obergeschoss auf einen Papiercontainer zu springen. Stundenlang hatte das Feuer in der Nacht zu Montag in dem Haus gewütet, das mitten im Seelscheider Ortskern liegt. Der Dachstuhl brannte komplett aus. Die Zeithstraße blieb bis zum Morgen gesperrt.

Das italienische Restaurant „Haus im Park“ dürfte vielen Menschen in Seelscheid bekannt sein. Es befindet sich im Erdgeschoss einer freistehenden, markanten Villa zwischen der Zeithstraße und der Theodor-Körner-Straße. Hier war in der Nacht im ersten Obergeschoss das Feuer ausgebrochen. Die Neunkirchen-Seelscheider Feuerwehr wurde aus der Nachbarschaft um 1.38 Uhr zu einem Brand mit Menschenleben in Gefahr gerufen. „Bei Eintreffen hatten die Flammen bereits auf das Dach übergegriffen“, berichtete Tim Drüe, Pressesprecher der Feuerwehr.

Seelscheid: Männer retten sich mit Sprung aus Fenster vor dem Feuer

Die beiden Bewohner des Obergeschosses, zwei 55 und 59 Jahre alte Männer, hatten sich bereits ins Freie retten können. „Sie sind aus dem Fenster gesprungen, weil die Holztreppe nach unten bereits brannte. Dabei wurden sie verletzt. Der Rettungsdienst hat sich umgehend um sie gekümmert“, sagte Drüe. Die Männer seien ansprechbar gewesen, zur Schwere ihrer Verletzungen könne er aber nichts sagen. Sie wurden im Rettungswagen behandelt und später in Krankenhäuser gefahren. Später sprach die Polizei von mittelschweren Verletzungen. Die beiden Opfer sagten aus, dass sie durch laute Geräusche geweckt worden seien.

Die Drehleiter vor dem brennenden Gebäude.

Die Feuerwehr positionierte die Drehleiter vor dem brennenden Gebäude.

Nachdem klar war, dass alle Menschen in Sicherheit waren, konzentrierte sich die Feuerwehr auf den Löschangriff. Von den Flammen am Dach des Hauses stoben Funken in den Nachthimmel empor. Schnell war klar, dass das Dach nicht zu retten sein würde. Elf Minuten nach dem Erstalarm forderte Einsatzleiter Mikel Kenfenheuer weitere Kräfte an, aus Lohmar eilten die Löschgruppen Birk und Breidt herbei.

Vor dem Restaurant brachten die Wehrleute die Drehleiter in Stellung und gaben Wasser auf das Dach ab. Doch das Feuer breitete sich schneller aus, als die Ehrenamtlichen löschen konnten. Mehrere Räume im Obergeschoss brannten in voller Ausdehnung. Auch die Feuerwehrleute konnten die Treppe nicht mehr passieren. „Wir haben Leitern an die Gebäudewand gestellt und ein Fenster eingeschlagen“, sagte Drüe. Nach einer Weile bekamen die Wehrleute so das Feuer im Obergeschoss unter Kontrolle, nicht aber im Dach. Die Flammen fraßen sich durch den Dachstuhl, immer wieder zündete der Rauch durch.

Feuerwehrleute auf einer Leiter und an einem Fenster.

Flammen schlugen aus dem Dachstuhl empor, ehe die Feuerwehr mit dem Löschen beginnen konnte.

Einsatzleiter Kenfenheuer forderte Unterstützung von der Lohmarer Drehleiter an, die sich auf der Zeithstraße positionierte und auf der gegenüberliegenden Seite das Dach abdeckte und ablöschte. Auch noch zwei Stunden waren Flammen zwischen den Balken zu sehen. Aus Lohmar kam außerdem die Hygieneeinheit, die ihre Zelte auf einem Supermarktparkplatz 100 Meter vor der Einsatzstelle aufbaute. Ein Gerätewagen des Rhein-Sieg-Kreises brachte neue Atemschutzflaschen. Mit einer Drohne maß die Feuerwehr die Temperatur im Dach. Vor Ort waren rund 90 Feuerwehrleute, zusätzlich Angehörige von Polizei und Rettungsdienst.

Die Zeithstraße blieb der Polizei zufolge bis 8.30 Uhr gesperrt. Das Haus wurde völlig zerstört. Zur Brandursache ist derzeit nichts bekannt, die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Sie schätzt die Höhe des Schadens auf einen sechsstelligen Betrag.