Viele Kinder freuen sich auf ihren Geburtstag und auf Weihnachten – für Sasha Kerstgens aus Neunkirchen-Seelscheid fällt beides auf denselben Tag. Am 24. Dezember hat sie Geburtstag und wird an Heiligabend zwölf Jahre alt. Sie erzählt von Familienfeiern am Vormittag und der Freude, dass sich Menschen trotz der Weihnachtsvorbereitungen für sie Zeit nehmen.

„Die Leute fragen mich oft, ob das nicht richtig doof wäre, weil ich weniger Geschenke bekommen würde. Das stimmt aber nicht, ich kriege genau so viele wie alle anderen – manche morgens, manche abends“, sagt sie. Noch nie sei es vorgekommen, dass jemand ihr ein Geschenk „für beides zusammen“ gegeben oder ein Geburtstagsgeschenk mit Weihnachtsgeschenkpapier versehen habe.

Mit Freundinnen und Freunden feiert Sasha meist erst im Januar

Die Siebtklässlerin freut sich vor allem über den schulfreien Tag: „Ich kann immer ausschlafen.“ Nur feiere sie mit ihren Freundinnen und Freunden meist erst im Januar oder Februar. „Die sind am 24. schon alle nicht mehr da, manche vergessen auch, mir zu gratulieren“, sagt Sasha. Ihre Mutter Natascha Kerstgens ergänzt: „Wir hatten hier auch schon mal einen Kindergeburtstag. Die Eltern waren froh, weil ihre Kinder hier gebastelt und gespielt haben und sie selbst in Ruhe Weihnachten vorbereiten konnten“, erzählt sie schmunzelnd.

Genau für den 24. Dezember ausgerechnet war Sasha nicht. „Die Hebamme hat uns aber gesagt, dass sie jedes Jahr ein Weihnachtskind habe und sich sicher sei, dass wir das bekommen“, sagt Natascha Kerstgens. Sasha kam in den frühen Morgenstunden zu Hause zur Welt, sie ist eine echte Neunkirchen-Seelscheiderin. „Und am 25. waren wir schon mit dem Baby bei meiner Schwester“, erinnert sich ihr Vater Ingo Kerstgens.

Weil ihre Eltern getrennt leben, findet Sashas Geburtstagsfrühstück in diesem Jahr bei ihrer Mutter und Heiligabend bei ihrem Vater in Wolperath statt. Im nächsten Jahr wird es umgekehrt sein. Den 24. Dezember verbringen Sasha und ihr älterer Bruder Lasse trotz Trennung mit ihren Eltern.

„Wir versuchen immer, ihr einen normalen Geburtstag zu ermöglichen“, sagt Ingo Kerstgens. „Der Morgen gehört ihr, die Paten und die Familie kommen. Am Nachmittag startet die Vorbereitung für Heiligabend.“ Sogar der Opa, der in Hessen lebe, habe sich heute angekündigt – das freut die Zwölfjährige sehr: „Es ist echt nett, dass Leute Zeit haben, doch noch zu mir zu gehen.“