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Vor SchulenGemeinde Much prüft Straßensperrung gegen „Elterntaxis“

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Ein mit grauem Schiefer verkleidetes Schulgebäude mit weißen Fensterrahmen. Vor dem Gebäude verläuft eine ansteigende Straße; auf dem Straßenschild steht Schulstraße

Der Gemeinderat Much hat die Verwaltung beauftragt, als Mittel gegen 'Elterntaxis' eine zeitweise Sperrung unter anderem der Schulstraße im Hauptort zu prüfen.

Ohne Gegenstimme beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung, die Schaffung von Schulstraßen und Elternhaltestellen zu prüfen.

Sie sind berüchtigt: Die „Elterntaxis“ sorgen landauf, landab für dichten und unübersichtlichen Verkehr vor den Schulen. Manche Mutter oder Vater wolle sein Kind am liebsten vor die Tür bringen, klagen Pädagogen immer wieder. Ein Erlass des Landes erlaubt den Kommunen seit einigen Wochen, die Straßen vor Schulen zu bestimmten Zeiten zu sperren. Für 30 bis 45 Minuten werden sie dann zu „Schulstraßen“.

In Much fahren Eltern bis auf den Schulhof

Das soll nun auch in Much geprüft werden. Die CDU-Fraktion hat den entsprechenden Antrag gestellt, dem sich die Gemeinderatsmitglieder einhellig anschlossen. Gerade zu Schulbeginn und Schulschluss sei die Situation an den Grundschulen sowie an der Gesamtschule unübersichtlich und vor allem für jüngere Kinder auch gefährlich. Die Schulleitung begrüßten eine solche Prüfung, sagte Jutta Manstein für die antragstellende Fraktion.

Die Eltern führen teilweise bis auf den Schulhof, berichtet sie aus Gesprächen an den Grundschulen in Much und Marienfeld sowie der Gesamtschule. Sogar der Busparkplatz vor der Schule sei bisweilen zugeparkt. Regelmäßig kontrolliere die Polizei die Situation.

Auch „Kiss-and-ride“-Zonen sollen geprüft werden

Bürgermeister Norbert Büscher ergänzte, dass es dann in unmittelbarer Nähe Alternativen geben müsse, da sonst die Nachbarschaft zugeparkt werde. Auch derartige „Kiss-and-ride“-Zonen, wo die Kinder sicher abgesetzt werden können, sollen geprüft werden.

Auch in anderen Kommunen haben die Zuständigen in den Rathäusern begonnen, gegen die Elterntaxis vorzugehen. So hat die Stadt Troisdorf an zwei Grundschulen „Elternhaltestellen“ ausgewiesen. In Hennef wurde die Fritz-Jacobi-Straße am Schulzentrum für den Durchgangsverkehr grundsätzlich gesperrt.

In Eitorf hofft Bürgermeister Rainer Viehof, mit einer zeitweiligen Sperrung die Zufahrt zur Grundschule Alzenbach zu entschärfen. auch in Siegburg hat man das Thema auf dem Schirm. Es werde zudem eine Rolle beim neuen Siegburger Mobilitätsplan spielen, sagte vor wenigen Wochen der Technische Beigeordnete Stefan Marks.