Nach DatenleckNeunkirchen-Seelscheid lässt Festplatten jetzt schreddern
Neunkirchen-Seelscheid – Ende Juni stand die Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid bundesweit im Fokus einer Recherche der ARD-Sendung „Plusminus“. Das Magazin hatte ein Datenleck aufgedeckt und ungelöschte Festplatten aus der Verwaltung bei Ebay ersteigert.
Nun hat sich die Gemeindeverwaltung beim Thema Datenträger-Entsorgung für eine konsequentere Entsorgungsmethode entscheiden. Ab sofort werden die verwaltungseigenen Festplatten, die aus dem Betrieb genommen werden, geschreddert und anschließend dem Recycling zugeführt.
Ermittlungen nach Strafanzeige der Gemeinde dauern an
Beauftragt ist damit ein zertifiziertes Entsorgungsunternehmen aus dem Sauerland, das langjährige Erfahrung in der Datenvernichtung hat. Die Datenträger werden unmittelbar in Neunkirchen-Seelscheid im Beisein von zwei Verwaltungsbediensteten vernichtet.
Ein Transport der Hardware zu einer externen Entsorgungsstelle entfällt. Die Gemeinde hatte seinerzeit ihre Hardware über einen IT-Dienstleister geleast. Diese Verträge beinhalteten bislang auch die ordnungsgemäße Entsorgung der Altgeräte sowie die sorgfältige Vernichtung und Löschung aller Daten.
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Nach dem Fernsehreport im Juni erstattete die Gemeinde sofort Strafanzeige. „Die Ermittlungen laufen aktuell noch, deswegen können zum Verfahren augenblicklich keine Informationen veröffentlicht werden“, heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeinde.
Gemeinde zog Vernichtung der Datenträger an sich
Unabhängig von der Aufklärung der Angelegenheit veranlasste Bürgermeisterin Nicole Berka umgehend, dass die Datenträgervernichtung wieder von der Gemeinde selbst übernommen wird. Ende August fand bereits ein erster Entsorgungseinsatz am Rathaus statt. Mehr als 80 Festplatten und 50 CDs wurden dabei vernichtet. Es handelte sich um Datenträger aus der Gesamtschule sowie aus dem Rathaus.
Durch das neue Verfahren könne der Entsorgungsprozess nun lückenlos nachgewiesen werden. Die Datenträger verbleiben bis zur endgültigen Vernichtung bei der Gemeinde. Durch die physische Zerstörung der Festplatten sei zudem sichergestellt, dass „keine sensiblen Daten zurückbleiben oder gar in unbefugte Hände gelangen können“.