Gemeinderat kassiert VotumSportplatz in Neunkirchen-Seelscheid wird nicht saniert
Neunkirchen-Seelscheid – Am Sportplatz Höfferhof bleibt alles beim alten. Für die Sanierung hätte die Grundsteuer, die jeder Eigentümer und jeder Mieter zahlt, zum Januar erhöht werden müssen. Der Gemeinderat stimmte jedoch dagegen. Stattdessen soll nun die Steuer gesenkt werden.
Nach mehr als vierstündiger Debatte wurde geheim abgestimmt. Mit 17 Ja- bei 14 Nein-Stimmen entschied die Mehrheit, dass die Grundsteuer A für Gewerbetreibende und die Grundsteuer B für Privathaushalte um jeweils zehn Punkte reduziert wird. Damit setzte sich die SPD mit ihrem Antrag durch, der von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen sowie Ratsmitglied Guido Demmer (WfNkS) unterstützt wurde.
Entscheidung revidiert
Das bedeutet eine Rolle rückwärts: Der Rat hatte erst im Frühjahr mehrheitlich auf Antrag von CDU und FDP beschlossen, dass der Sportplatz Höfferhof saniert beziehungsweise neu gebaut wird. Kosten: schätzungsweise 1,9 Millionen Euro. Zusätzlich zu den im Haushalt eingeplanten 1,5 Millionen wären 360 000 Euro benötigt worden. Der Betrag sollte durch eine Erhöhung der Grundsteuer A und B um drei Punkte aufgefangen werden.
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In diesem Fall wäre aber das marode Sportjugendheim Höfferhof unsaniert geblieben, argumentiert die SPD, weil nicht zusätzlich finanzierbar. Die Schulaufsichtsbehörde habe den bestehenden Sportplatz für den Schulbetrieb in der Gesamt- und Grundschule im derzeitigen Stand als voll und ganz ausreichend bezeichnet. Außerdem würde durch die Sanierung kein zusätzlicher Sportplatz in der Gemeinde entstehen.
Für die CDU ist das ein Unding. „Damit ist ein gut nutzbarer Sportplatz am Schulstandort Neunkirchen erst mal in weite Ferne gerückt. Jetzt ist weder die Sanierung Höfferhof noch ein Sportplatz in Breitscheid finanzierbar“, sagte der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Hans-Jürgen Parpart. Auch die FDP bezeichnet den Zustand des Sportplatzes als „katastrophal“. Seit Jahren sei daran nichts mehr gemacht worden, die Drainage funktioniere nicht mehr. Die Erhöhung der Grundsteuer hätte die Bürger nicht über Gebühr belastet, so Parpart: „Im Monat wären das etwa 70 Cent für ein durchschnittliches Einfamilienhaus gewesen.“